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Nach 3 Wochen an Albaniens Küste stehen die Zeichen auf Aufbruch, denn auf uns warten Erlebnisse wie die wasserreichste Quelle Albaniens, die malerische und erstaunliche Stadt der tausend Stufen Girokastra, ein atemberaubender Canyon und heiße… naja, warme Quellen. Auf geht´s in die Berge in Albaniens Süden.

Der Abschied vom Bunec Beach wird uns nach einer wunderschönen Woche in der letzten Nacht wirklich leicht gemacht. Am Mittag des 20. Oktober hat der Besitzer der Strandbar, neben der wir parken, ein paar Freunde eingeladen und möchte wohl ein wenig feiern. Also Rave Musik an und Lautstärke rauf. Die Sonne scheint, wir sind an unserem letzten Tag hier gut gelaunt und wippen mit. Als wir um 22 Uhr abends bei noch lauterer Musik (es klingt als wäre es immer noch das gleiche „Lied“ wie am Mittag) die Kinder schlafen schicken, ist das Ganze schon nicht mehr so witzig. Spätestens als Nachts um 02:00 Uhr immer noch kein Ende und damit auch kein Schlaf in Sicht ist, bin ich echt genervt. Am nächsten Morgen verlassen wir Bunec Beach zu den immer noch gleichen elektronischen Klängen und sind total gerädert. 

Das Blue Eye, albanisch „Syri i Kaltër“, ist unser nächstes Ziel und liegt nur etwa eine Fahrstunde vom Bunec Beach entfernt. 6 Kubikmeter Wasser treten unter großem Druck aus einem Quelltopf an die Wasseroberfläche. Und mit knapp 13 Grad ist Erfrischung für jeden garantiert, der sich traut zu baden. Auch für mich ist es ein einzigartiges Erlebnis, von einem ca. 2 Meter hohen Felspodest direkt ins senkrecht nach oben strömende Wasser zu springen, da der „Tauchgang“ quasi sofort abgestoppt und man wieder an die Oberfläche gespült wird. Ein weiteres Beispiel von atemberaubender Natur, die es hier in Albanien bisher noch kostenlos zu bestaunen gibt.

Doch der Massentourismus steht schon in den Startlöchern. Denn bei unserer Ankunft am Parkplatz sind wir etwas geschockt von so vielen Touristen auf einem Fleck, ein mittlerweile nicht mehr gewohntes Bild für uns. Außerdem wird der ehemals durch unberührte Natur führende Zugang zur Quelle gerade in eine für Touristenbusse komfortable Asphaltstraße verwandelt. Und selbst die Drehkreuze und Imbissbuden vor dem zukünftigen Kassenhäuschen sind schon installiert.

Vorbereitungen für den Massentourismus am Blue Eye

Schon am nächsten Tag sind wir mit Manu und Sassi die einzigen verbleibenden Besucher. Die vielen Touristen vom Vortag sind alle weg, denn es war schlechteres Wetter vorhergesagt. Wir genießen den schönen Stellplatz neben einem kleinen Fluss am Fuß der Berge, machen Lagerfeuer und freuen uns wieder einmal, dass wir die Chance haben,  langsamer unterwegs zu sein.

Unser Stellplatz für mehrere Nächte

Nach ca. 1,5-stündiger Fahrt erreichen wir am 23. Oktober Girokastra. Gelegen zwischen zwei Gebirgsmassiven im südlichen albanischen Hochland verzaubert uns Girokastra mit seiner malerischen Lage am Hang des Drino-Tals, mit seinen hellen, mit Steinplatten gedeckten Häusern, der gemütlichen Altstadt und der majestätischen Burg.

Doch heute findet keine normale Stadtbesichtigung statt, denn heute ist „Kinder-Bestimm-Tag“. Manu und ich überlassen es an diesem Tag komplett den Kindern, was wir machen, wo wir hingehen, was es zum Essen gibt und was die Kinder mit dem Tages-Budget anstellen, das wir ihnen am Morgen in die Hand drücken. Schon die letzten Tage haben Basti und Tara mit Recherche verbracht, um herauszufinden, wo es  man in Girokastra die besten Süssigkeiten findet und wo man Klamotten shoppen gehen kann. Und so gibt’s nicht nur leckere Kuchen in der Altstadt, denn wir nehmen auch noch eine kunstvoll verzierte Torte mit zurück zu unserem Campingplatz, bevor der Tag mit einem Familienfilm und Pizza in unserem Wohnmobil ausklingt… ein voller Erfolg!

Unser letzter Stopp in Albanien ist ein wahrhaft magischer Ort. Die thermalen Quellen von Bënjë sind auch für Albaner der Region ein Bade-Highlight. Die dahinter liegende Lengarica Schlucht ist einfach nur atemberaubend.
Wir erreichen einen großen staubigen Parkplatz am späten Nachmittag und wir finden einen schönen Platz für unseren KAZYmir direkt am Flussufer. Sofort fällt die alte osmanische Steinbrücke ins Auge, über die man zu den heißen Quellen gelangt. Also Badehose raus und auf geht´s zu einem Bad in der Abendsonne… Allerdings sind wir mit dem Begriff „heiße Quellen“ hier nicht ganz einverstanden. Während in Island mit „heiß“ Temperaturen um die 40 Grad gemeint sind, entspricht die Wassertemperatur in Bënjë etwas kühleren 28 Grad. Einigen wir uns also auf die Bezeichnung „warme Quellen“. Aber auch hier steigt uns sofort der unverwechselbare Geruch von Schwefel in die Nase, was den traumhaften Ausblick und die tolle Abendstimmung allerdings überhaupt nicht trüben kann.

Zurück am Camper lernen wir „Buale“ kennen. Er parkt neben uns, ist ein sympatischer Lebenskünstler und ein bayrisches Unikat. Er lädt uns direkt zum gemeinsamen Grillen ein und einem geselligen Abend am Lagerfeuer direkt neben unseren Vans steht nichts mehr im Weg. Er zaubert knusprige Bratkartoffeln über offenem Feuer und wieder einmal genießen wir das Draußen sein, das Kochen im Freien und einen unvergleichlichen Sternenhimmel. 
Am darauffolgenden Abend steigern wir das Ganze noch, denn unter Buale´s Anleitung und Mithilfe bauen wir gemeinsam einen Pizzaofen. Dazu werden Steine in einer U-Form aufgesetzt, mit einem Blech (welches Buale immer mit dabei hat) abgedeckt und mit dem hier vorhandenen lehmigen Boden rundherum abgedichtet. Ein Kaminrohr im vorderen Drittel des Blechs sorgt für den Rauchabzug. Zu guter Letzt zaubert Buale eine glatt geschliffene Steinplatte aus seinem Beifahrer-Fußraum, auf der im Ofen das Feuer brennen soll und dann auch die Pizzen gebacken werden. Nach zweistündiger Einheizphase kann´s losgehen.

Zusammen mit einigen anderen Reisenden genießen wir die für mich bislang besten Pizzen meines Lebens. Kochen – oder in diesem Fall backen – verbindet und wieder lernen wir interessante Menschen kennen. Es ist total spannend, Reiseerfahrungen auszutauschen und die vielen verschiedenen Lebensgeschichten kennenzulernen. 
Beispiele gefällig? 
Buale zum Beispiel ist Veranstaltungstechniker, seit Covid allerdings ziemlich „kaltgestellt“ und arbeitet seither für ein paar Monate im Sommer als Handwerker in Deutschland, um dann ab Oktober mit seinem selbst zu einem mobilen Tonstudio und Partymobil umgebauten Krankenwagen auf Reisen zu gehen. So hat er die letzten Winter in Marokko und auch in Portugal verbracht.
János ist eine abenteuerlustige Sportskanone, kommt aus Ungarn und ist sehr spartanisch mit seinem Jeep unterwegs, in dem er im hinteren Bereich auch schläft. Er ist ehemaliger ungarischer Profi-Mountainbike-Champion und oft auch an Orten wie diesem auf 2 Rädern unterwegs, um die Gegend zu erkunden und sich fit zu halten. Auch unsere Bikes profitieren von seinem professionellen Bike-Know-How, denn er bietet uns sofort eine kostenlose Bike-Wartung an.

Wir verbringen 6 Tage in dieser tollen Umgebung. Wir machen eine Wandertour in den Canyon, baden dort in weiteren warmen Becken,  Wandern auch auf den oberen Rand der Schlucht und machen mit János eine 4WD-Tour mit seinem Jeep. Die Abende stehen oft im Zeichen des Pizzaofens und des Lagerfeuers. Die Nächte sind  mit 3 Grad Celsius echt kalt. Dazu pfeift ein starker Wind und unser Wohnmobil schaukelt nachts ordentlich hin und her. Diese raue Umgebung ist faszinierend und anstrengend zugleich. Der Winter kommt, auch hier in Albanien. Jetzt wird es Zeit aufzubrechen zur nächsten großen Etappe unserer Reise. 
Griechenland, wir kommen…

English Version:

After 3 weeks on Albania’s coast, we are off to something new, as experiences like Albania’s most water-rich spring, the picturesque and amazing city of a thousand steps Girokastra, a breathtaking canyon and hot… well, warm springs await us. Off we go to the mountains in Albania’s south.

After a wonderful week, saying goodbye to Bunec Beach is made really easy for us during our last night. At noon on October 20, the owner of the beach bar, next to which we park, has invited a few friends and probably wants to celebrate a little. So he puts some rave music on and turns the volume up. The sun is shining, we are in a good mood on our last day here and bob along. When we send the kids to sleep at 10pm with even louder music (it sounds like it’s still the same „song“ as at noon), the whole thing is already not so funny anymore. When at 02:00 o’clock in the morning there is still no end and thus also no sleep is in sight, I am really annoyed. The next morning we leave Bunec Beach to the still same electronic sounds and are totally exhausted.

The Blue Eye, Albanian „Syri i Kaltër“, is our next destination and is only about an hour’s drive from Bunec Beach. 6 cubic meters of water rise to the surface under great pressure from a spring pot. And with almost 13 degrees, refreshment is guaranteed for anyone who dares to bathe. For me, too, it is a unique experience to jump from a rock platform about 2 meters high directly into the water flowing vertically upwards, and my dive is stopped almost immediately and I am washed back to the surface. Another example of breathtaking nature, which is still free of charge to admire here in Albania.
But mass tourism is already waiting around the corner. Because when we arrive at the parking lot we are a bit shocked by so many tourists on one spot, a meanwhile no longer accustomed picture for us. Moreover, the access to the spring, which used to lead through untouched nature, is just being transformed into an asphalt road comfortable for tourist buses. And even the turnstiles and snack stands in front of the future ticket booth have already been installed.
Already the next day we are with Manu and Sassi the only remaining visitors. The many tourists from the day before are all gone, because worse weather was predicted. We enjoy the beautiful campsite next to a small river at the foot of the mountains, make campfires and are happy once again that we have the chance to travel slower than most others.

After about 1.5 hours of driving we reach Girokastra on October 23rd. Situated between two mountain massifs in the southern Albanian highlands, Girokastra enchants us with its picturesque location on the slopes of the Drino valley, with its light-colored houses covered with stone slabs, the cozy old town and the majestic castle. There is no normal sightseeing here, because today is „children’s appointment day“. Manu and I leave it completely up to the kids to decide what to do, where to go, what to eat and what to do with the daily budget we give them in the morning. Basti and Tara have already spent the last few days researching where to find the best sweets in Girokastra and where to go shopping for clothes. And so it’s not only delicious cakes in the old town, because we also take an artfully decorated cake back to our campsite, before the day ends with a family movie and pizza in our camper… a complete success!

Our last stop in Albania is a truly magical place. The thermal springs of Bënjë are a swimming highlight even for Albanians in the region. The Lengarica Gorge beyond is simply breathtaking.
We reach a large dusty parking lot in the late afternoon and we find a nice spot for our KAZYmir right on the river bank. Immediately the old Ottoman stone bridge catches the eye, over which one reaches the hot springs. So swim trunks out and off we go for a dip in the evening sun… However, we don’t quite agree with the term „hot springs“ here. While in Iceland with „hot“ temperatures around 40 degrees are meant, the water temperature in Bënjë corresponds to somewhat cooler 28 degrees. So let’s agree on the term „warm springs“. But here, too, the unmistakable smell of sulfur immediately rises to our noses, which, however, does not dampen the dreamlike view and the great evening atmosphere at all.

Back at the camper we meet „Buale“. He parks next to us, is a sympathetic bon vivant and a unique Bavarian. He invites us directly to a joint barbecue and nothing stands in the way of a nice evening around the campfire right next to our vans. He prepares crispy fried potatoes over an open fire and once again we enjoy being outside, cooking in the open air and an incomparable starry sky.
The following evening we take it to the next level, because under Buale’s guidance and assistance we build a pizza oven together. For this purpose, stones are placed in a U-shape, covered with a sheet of metal (which Buale always takes with him) and sealed all around with the loamy soil available here. A chimney pipe in the front third of the sheet metal provides for the smoke outlet. Last but not least, Buale conjures up a smoothly polished stone slab from his passenger footwell, on which the fire is to burn in the oven and then the pizzas are baked on. After a two-hour heating phase, we’re ready to go. Together with some other travelers we enjoy the best pizzas of my life so far. Cooking – or in this case baking – connects and again we get to know interesting people. It is totally exciting to exchange travel experiences and to get to know the many different life stories.
Examples?
Buale, for example, is an event technician, but since Covid he has been out of work and has since been working as a craftsman in Germany for a few months in the summer. Then starting in October, he starts traveling with his ambulance, which he converted himself into a mobile recording studio and party mobile. That’s how he spent the last winters in Morocco and also in Portugal.
János is an adventurous sportsman, comes from Hungary and travels with very basic equipment in his jeep, in which he also sleeps in the back. He is a former Hungarian professional mountain bike champion and often goes to places like this on 2 wheels to explore the area and keep fit. Our bikes also benefit from his professional bike know-how, as he immediately offers us a free bike maintenance.

We spend a total of 6 days in this great environment. We make a hiking tour into the canyon, swim there in other warm pools, hike to the upper rim of the canyon and do a 4WD tour with Janos and his jeep. The evenings are often dominated by the pizza oven and the campfire. The nights are really cold with 3 degrees Celsius. In addition, a strong wind whistles and our motorhome rocks back and forth at night. This rough environment is fascinating and exhausting at the same time. Winter is coming, also here in Albania. Now it is time to leave for the next big stage of our journey.
Greece, here we come…

* Please see English Version below *

Einfach einen Platz am Meer finden, dort noch eine Weile an den Strand, abends was Leckeres kochen, dann eine ruhige Nacht verbringen und am nächsten Tag ausgeruht weiter nach Süden fahren. Das ist unser Plan, als wir bei Lezhe von der E762 abbiegen und durch eine verlassene Touristengegend schließlich bei einer Strandbar ankommen. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen ist, dass aus der einen geplanten Nacht an diesem wunderschönen Ort ganze 6 Nächte werden. Wir sind bei Mario gelandet und bekommen „die volle Breitseite“ albanischer Gastfreundschaft zu spüren…

Sandstrand vor Marios Restaurant

Mario ist Albaner. Er ist der stolze Besitzer der Strandbar „Ledh“ bei Lezhe, südlich von Shkodra, ist außerdem einer der besten Automechaniker der Gegend und symbolisiert für uns wie kein Anderer die außergewöhnliche Gastfreundschaft Albaniens. Er bietet allen Reisenden den Parkplatz seines Restaurants direkt am Meer als kostenlosen Übernachtungsplatz an. Sofort bei der Ankunft fällt auf, dass das komplette Areal mit viel Liebe zum Detail errichtet wurde. Immer wieder findet man mit Muscheln verzierte Sitzecken, Dekoration aus Strandgut, Mobiles die sanft im Wind wehen. Jetzt, im Oktober, hat das Restaurant bereits geschlossen, so dass wir leider nicht in den Genuss der Kochkünste seiner Mutter kommen, die während der Saison hier kocht. Und doch steht die Tür seiner Bar jedem offen, die Veranda, die Toiletten, sogar den Strom und das WLAN zu nutzen… natürlich kostenlos. Er winkt nur ab, als wir fragen, ob wir wenigstens einen freiwilligen Betrag beisteuern können. Denn für ihn ist es viel wichtiger, Reisenden zu helfen, neue Bekanntschaften zu schließen und mulitkulturelle Gespräche mit seinen Besuchern zu führen.

Marios Strandbar „Ledh“

Dabei ist sein Leben bisher keineswegs einfach verlaufen und definitiv nicht von Überfluss und Sorglosigkeit geprägt. Bereits im Alter von sechs Jahren, erinnert er sich, musste er tagelang weggeworfene Aluminiumdosen sammeln und abgeben, um für die Familie etwas Geld zu verdienen. Denn selbst der Kauf von Brot und gutes Trinkwasser ist zu dieser Zeit nicht selbstverständlich…

Mit dreizehn hat seine Mutter gesundheitliche Probleme, daher bricht er seine Schulausbildung ab und fängt bei einer Autowerkstatt in Lezhe an. Für einen Euro pro Tag. Er macht schnell Fortschritte, zeigt mechanisches Talent und wird bald zu einem der besten Automechanikern der Gegend. 
Als ein Streit seines Brunders mit einer anderen ortsansässigen Familie zu eskalieren droht, zieht er die Notbremse und geht für eine kurze Zeit über Griechenland nach Amsterdam. Von dort gelangt er nach England, wo er zunächst als Hilfsarbeiter im Baugewerbe und zusätzlich an zwei Tagen pro Woche als Barkeeper arbeitet. Nach einiger Zeit gelingt es ihm, wieder bei einer Autowerkstatt einzusteigen, um nach 3,5 Jahren seine eigene Werkstatt zusammen mit einem ebenfalls albanischen Bekannten zu eröffnen.

Lezhe, eine albanische Kleinstadt südlich von Shkodra

2014 kommt er dann in seine Heimatstadt zurück. Er heiratet seine Frau, die er schon seit Kindertagen kennt und eröffnet auch hier in Lezhe seine eigene Autowerkstatt. Nach einiger Recherche erfährt er, dass am Strand ein verwildertes, ungenutztes Grundstück existiert, welches seiner Familie gehört. Er beschließt, dort ein Restaurant zu eröffnen, welches er nun seit 3 Jahren betreibt. Und in jedem Jahr wird es schöner dort. Denn Mario schafft es, dort eine unglaublich familiäre und gemütliche Atmosphäre für sowohl für  die Einheimischen, als auch für uns Reisende zu schaffen. Man fühlt sich sofort willkommen und aus der geplanten Übernachtung wird dann eben schnell eine Woche. Und so manch Reisender, wie Felix aus Köln, bleibt gleich für mehrere Monate, erweitert mit seinen Schreiner-Kenntnissen die Räumlichkeiten der Bar und wird in dieser Zeit gleich zu einem Teil von Marios Familie. Wir sind einfach nur dankbar, dass wir die Chance hatten, Mario kennenzulernen und durch seine offene, herzliche Art einen Einblick in die albanische Kultur und Lebensweise zu bekommen, die weit über die eines touristischen Besuchs hinausgeht. Mach weiter so, Mario. Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen mit Dir.

Kiwi-Ernte vor Marios Haustür

English Version:
Just find a nice place by the sea, go to the beach for a while, cook something delicious in the evening, then spend a quiet night and continue south the next day all rested. This is our plan when we turn off the E762 at Lezhe, drive through a deserted tourist area and finally arrive at a beach bar. What we don’t know at this point is that the one planned night at this beautiful place turns into a full 6 nights. We arrived at Mario’s and get to experience „the full package“ of Albanian hospitality …

Mario is Albanian. He is the proud owner of the beach bar „Ledh“ near Lezhe, south of Shkodra, is also one of the best car mechanics in the area and symbolizes for us like no other the extraordinary hospitality of Albania. He offers all travelers the parking lot of his restaurant directly by the sea as a free place to spend the night. Immediately upon arrival, it is noticeable that the entire area has been built with great attention to detail. Again and again you can find seating areas decorated with sea shells, decorations made of drift wood, mobilés gently moving in the wind. Now, in October, the restaurant is already closed, so unfortunately we can not enjoy the cooking skills of his mother, who cooks here during high season. And yet the doors of his bar are open to anyone to use the veranda, the toilets, even the electricity and wifi… free of charge, of course. He only waves off when we ask if we can at least contribute a voluntary amount. Because for him it is much more important to help travelers, to make new acquaintances and to have multicultural conversations with his visitors.

Yet his life has been far from easy and definitely not characterized by abundance and carefree living. As early as the age of six, he recalls, he had to spend days collecting discarded aluminum cans and handing them in to earn some money for the family. For even buying bread and good drinking water is not a matter of course at that time….

At the age of thirteen, his mother has health problems, so he leaves school and starts working at a car repair shop in Lezhe. For one euro a day. He progresses quickly, shows mechanical talent and soon becomes one of the best car mechanics in the area. 

When a dispute between his brother and another local family threatens to escalate, he pulls the emergency brake and goes to Amsterdam for a short time via Greece. From there he arrives in England, where he first works as a contractor in the construction industry and additionally as a bartender two days a week. After some time he manages to get back to work at a car repair shop, and after 3.5 years he opens his own workshop together with an acquaintance who is also Albanian.

Then in 2014 he comes back to his hometown. He marries his wife, whom he has known since childhood, and also opens his own auto repair shop here in Lezhe. After some research, he learns that there is an overgrown, unused plot of land on the beach that belongs to his family. He decides to open a restaurant there, which he has now been running for 3 years. And every year it becomes more beautiful there. Because Mario manages to create there an incredibly familiar and cozy atmosphere for both the locals and us travelers. You immediately feel welcome and the planned overnight stay quickly turns into a week. And some travelers, like Felix from Cologne, stays for several months, expands the bar’s premises with his carpentry skills and becomes part of Mario’s family during this time. We are just thankful that we had the chance to get to know Mario and to get an insight into the Albanian culture and way of life through his open, cordial manner, which goes far beyond that of a tourist visit. Stay as you are, Mario. We are already looking forward to seeing you again.

* Please see English Version below *

Wanderungen im Hochgebirge – das assoziieren wohl die wenigsten mit Albanien. Das sich touristisch eindeutig im Aufwind befindliche Land ist eher bekannt für seine immer noch in manchen Teilen ziemlich unberührte Küste, für alte Städte wie Berat, Shkodra und Gijrokaster und für das Blue Eye, eine Quelle, bei der mehr als 6 Kubikmeter Wasser pro Sekunde aus 12m Tiefe an die Oberfläche sprudeln. Auch wir hatten im Vorfeld keine 2-Tageswanderung in den albanischen Alpen geplant. Und doch zählt diese Wanderung schon jetzt definitiv zu den Highlights unserer Reise. In diesem Artikel möchten wir Dich mitnehmen in die faszinierende Naturwelt der „Accursed Mountains“, der verwunschenen Berge im Norden Albaniens.

Planung und Vorbereitung in Shkodra
Bereits nach wenigen Minuten stoße ich auf meiner Recherche über Albanien aufs Prokletije-Gebirge, einen Gebirgszug, der sich über die drei Länder Albanien, Montenegro und Kosovo erstreckt. Die Wandermöglichkeiten sind vielfältig, die Königin unter ihnen ist zweifellos der „Peaks of the Balkans“ Trail: Ein 192 Kilometer langer Fernwanderweg im Prokletije-Gebirge, der in zehn Tagesetappen durch alle drei Länder verläuft. Dabei sind knapp 10.000 Höhenmeter zu überwinden. Die bekannteste Tagesetappe auf albanischer Seite führt von Valbona nach Theth und dabei auf alten Mauttierpfaden über einen 1.800 Meter hoch gelegenen Pass. Das ist sie, unsere erste Wanderung in Albanien.
Wir fassen den Entschluss auf unserem Campingplatz in Shkodra und beginnen fast augenblicklich mit der Planung. Die 17,8 km lange Etappe führt von Valbona aus zunächst 805 Höhenmeter hinauf auf den Pass, danach geht’s 1047 Höhenmeter bergab ins im Nachbartal gelegene Bergstädtchen Theth. Damit ist klar, dass die komplette Wanderung mit den Kindern in nur einem Tag schwer machbar sein wird. Dann also mit Übernachtung am Berg… aber wo? Hütten gibt es auf diesem Abschnitt nicht, daher ist das Zelt wohl die einzige Möglichkeit. Wir fragen beim Campingplatz nach:

Nein, sowas macht keiner! Da gibt es viele wilde Tiere.“

Diese Aussage erfüllt uns nicht gerade mit Zuversicht, aber wir finden die Telefonnummer einer kleinen Bergbar heraus, lassen dort anrufen und bekommen die Zusage, dass wir dort mit Zelt campieren können. 
Da es sich um eine Streckenwanderung handelt, ist klar, dass unser Wohnmobil auf dem Campingplatz in Shkodra bleibt und wir nur noch einen Transport nach Valbona und die Rückfahrt von Theth benötigen. Alles kein Problem. Das Gewicht unserer Rücksäcke dagegen könnte durchaus zum Problem werden. Zum ersten Mal nutzen wir unsere Deuter Air Contact Pro Rucksäcke für eine Mehrtageswanderung, daher sind Isomatten, Schlafsäcke, Zelt, ausreichend Wasser, Proviant und warme Kleidung für die Nacht am Berg mit dabei. Basti trägt in seinem Deuter Fox 30 neben seiner Kleidung den eigenen Schlafsack sowie Isomatte. Und auch Tara hat mit dem Deuter Climber das meiste ihrer Kleidung und Kekse selbst dabei. Wir sind gespannt…

Die Anreise via Lake Koman nach Valbona 
Am 3. Oktober um 06:30 Uhr brechen wir mit einem Minibus auf. Zunächst geht es noch durch kleine Dörfer, dann beginnt die Anfahrt ins Gebirge. Es geht bergauf… und der Asphalt verschwindet. Stattdessen Schotterpisten, Schlaglöcher und ein überaus fitter Busfahrer, der in sehr flottem Tempo die 2,5-stündige Fahrt zum Koman-See und der dort um 09:30 Uhr ablegenden Fähre zurücklegt. Spätestens am „Fährhafen“ freue ich mich über die Entscheidung, nicht mit unserem über 8 Meter langen Wohnmobil diese Strecke in Angriff genommen zu haben: Autos, Busse, Wohnmobile, Vans, Transporter und Laster stehen in wirrem Durcheinander kreuz und quer. Es ist nicht zu erkennen, welche Autos von der Fähre runter, welche rauf müssen oder wollen. Das absolute Chaos. Doch die Fähre legt an diesem eisigen Morgen recht pünktlich ab und fährt uns weitere 2,5 Stunden den Stausee hinauf bis nach Fierzë. Mit jeder Minute Fahrt wird die Landschaft atemberaubender und erinnert an norwegische Fjordlandschaften mit steil aufragenden Felsformationen zu beiden Seiten des Sees. Hochgebirge, wir kommen!

Nach weiteren 2 Stunden Fahrt mit einem weiteren Minibus erreichen wir am Nachmittag unser Guesthouse im Valbona Tal. Wir genießen das Bergpanorama auf der sonnigen Wiese der Familie Mehmeti und machen noch einen kurzen Spaziergang ins Dorf, bevor wir zum Abendessen mit regionalen Leckereien verwöhnt werden. Wir stellen fest, dass der Großteil der Speisen aus eigenem Anbau kommen: Bohnen, Mais, Gurken, Paprika und Tomaten aus dem Garten, Eier der freilaufenden Hühner, Käse von eigenen Ziegen und Honig der im Garten stehenden Bienenstöcke. „Bio“ der anderen, der ursprünglichen Art. Ganz ohne Transport. Ganz ohne Verpackung. Und einfach unglaublich lecker. Unser persönliches Highlight: Flijë, eine Kombination aus sehr dünn gebackenem Pfannkuchenteig in mehreren Schichten und einer Füllung aus Kajmak, einem sahneartigen Milchprodukt. 

Der Aufstieg
Nach einer kalten Nacht unter kuscheligen warmen Decken im Guesthouse geht es am nächsten Morgen endlich los. Es ist immer noch klirrend kalt, aber der Blick auf den wolkenlosen Himmel und die sonnenbeschienenen Gipfel verursachen bei mir ein Kribbeln der Vorfreude. Wir haben beschlossen, das Angebot unserer Gastfamilie anzunehmen und uns zum Einstieg des Trails mit dem Jeep durch ein trockenes Flussbett fahren zu lassen. So ersparen wir uns die ersten 2 Stunden Wanderung ohne nennenswerten landschaftlichen Reiz. Nach einem türkischen Kaffee in einer der wenigen Hütten des Trails geht’s los. Direkt ordentlich bergauf. Zunächst durch lichtdurchflutete Laubwälder, in die sich immer mehr Nadelbäume mischen je höher wir kommen. Immer wieder erhebt sich vor uns eine steil aufragende Felswand-Barriere und mir ist absolut schleierhaft, wie wir da hoch kommen sollen. Dann führt der Trail raus aus dem Wald, auf karge Wiesenflächen. Da ist er. Der majestätische Blick auf die Accursed Mountains. Ich könnte stundenlang einfach nur schauen. Und immer noch ist nicht ersichtlich, wie der Wanderweg gedenkt, das weit über 2000m hoch aufragende Massiv zu überqueren. Plötzlich schlängelt sich der Weg quasi  ein Stück am Fels entlang, bevor dann überraschend der Pass vor uns auftaucht. Geschafft!

Unsere Übernachtung am Berg
Wir genießen den phantastischen Ausblick auf beide Täler, legen eine ausgiebige Pause ein und sind die letzten auf dem Gipfel, da alle anderen noch einen mehrstündigen Abstieg vor sich haben. Wir dagegen haben noch ca. 60 Minuten Abstieg vor uns, um unseren Übernachtungsplatz zu erreichen.
Um ca. 15:30 Uhr erreichen wir unsere kleine Bergbar. Auf der Terrasse sitzen nur noch zwei andere Gäste in der Nachmittagssonne und trinken Kaffee. Der Besitzer schaut überrascht, als wir nach einem Übernachtungsplatz fragen. Dann zeigt er auf ein kleines Wiesenstück neben seinem „Garten“, wo er Tomaten, Zucchini, Kürbis und Kartoffeln anbaut. Es ist das einzige Fleckchen, welches einigermaßen horizontal liegt. Erleichtert bauen wir unser Zelt auf (seit Dänemark und Island klappt das wie im Schlaf) und genießen dann die Abendsonne auf unseren Gesichtern. Bei einem Bierchen auf der Terrasse tellt sich bei mir eine unglaubliche Zufriedenheit ein. Es tut einfach gut, den eingenen Körper nach dieser Anstrengung zu spüren. Es ist ein wohliges Gefühl, wenn die müden Muskeln nun langsam zur Ruhe kommen…
Um Gewicht zu sparen, haben wir keinen Kocher mit, daher fragen wir unseren Gastgeber nach etwas zu essen. Zunächst zögert er etwas, dann geht er zum Garten und buddelt Kartoffeln aus. Es gibt frisch zubereitete Pommes. Dazu Tomaten und Schafskäse. Wieder alles aus eigenem Anbau. Traumhaft.
Dann packt unser Barbetreiber unvermittelt seine Sachen, verabschiedet sich von uns und reitet mit seinem Lasten-Pferd ins Tal. Wir sind alleine am Berg. Mitten im Wald. Mitten in Albanien. Etwas mulmig ist uns schon, denn es ist schnell stockfinster um uns herum. Das Gefühl vergeht schnell, als wir noch einige Zeit am Lagerfeuer neben unserem Zelt den gigantischen Sternenhimmel beobachten. Bereits um kurz nach neun Uhr kuscheln wir uns in unsere Schlafsäcke und schlafen fast sofort ein.

Der Abstieg nach Theth
Nach einer klirrend kalten Nacht mit nur 3-4 Grad wachen wir um kurz nach sieben Uhr  auf und genießen (etwas bibbernd) die frische Morgenluft. Von unserem Gastwirt ist noch nichts zu sehen. Wir frühstücken die letzten Reste unseres Vortages-Proviants, trinken viel zu kaltes Wasser, bauen unser Zelt ab und brechen gegen neun Uhr auf. Mir fehlt mein Kaffee am Morgen. Und zwar sehr! Gerade als wir losmarschieren, kommt unser Gastgeber an und wir verabschieden uns noch kurz von ihm. Auf zur letzten Etappe nach Theth. Und die hat´s nochmal richtig in sich, denn der Abstieg ist zu großen Teilen richtig steil. Und durch den losen Schotterbelag auch noch richtig rutschig. Zweimal rutsche ich aus und gehe mit 14kg auf dem Rücken zu Boden. Wahrscheinlich der Kaffee-Entzug. Außer ein paar Kratzern passiert mir aber nichts, wofür ich sehr dankbar bin. Ich möchte lieber nicht ausprobieren, ob es hier eine Bergrettung gibt und wie die im Notfall funktioniert. 
Um 11:30 Uhr ist es bereits wieder sonnig und warm und wir erreichen das schöne Bergdorf Theth. Wir haben beschlossen, aufgrund einer in der kommenden Nacht herannahenden Schlechtwetterfront an diesem Morgen wieder den Rückweg nach Shkodra anzutreten. Leider. In einem Café mit großem Außenbereich werden wir vom Fahrer des Minibus schon erwartet. Aber vorher ist noch Zeit für einen köstlichen Kaffee in der Sonne. Endlich.

English Version:

Hiking in the high mountains – that’s probably what very few people associate with Albania. The country, which is clearly on the upswing in tourism, is rather known for its coast, which is still quite untouched in some parts, for old cities like Berat, Shkodra and Gijrokaster and for the Blue Eye, a spring where more than 6 cubic meters of water per second bubble up to the surface from a depth of more than 12m. We too had not planned a 2-day hike in the Albanian Alps in advance. And yet, this hike is already definitely one of the highlights of our entire trip. In this article we would like to take you with us to the fascinating world of the „Accursed Mountains“, the enchanted mountains in the north of Albania.

Planning and preparation in Shkodra
After just a few minutes of researching Albania, I come across the Prokletije Mountains, a mountain range that stretches across the three countries of Albania, Montenegro and Kosovo. The hiking possibilities are manifold, the queen among them is undoubtedly the „Peaks of the Balkans“ trail: a 192-kilometer long-distance hiking trail in the Prokletije Mountains that runs through all three countries in ten daily stages. There are almost 10,000 meters of altitude to be climbed. The most famous daily stage on the Albanian side leads from Valbona to Theth, following old animal paths over a pass at an altitude of 1,800 meters. This is it, our first hike in Albania.
We make the decision at our campsite in Shkodra and start planning almost immediately. The 17.8 km long stage leads from Valbona first 805 meters of altitude up to the pass, then it’s 1047 meters of altitude downhill to the mountain town of Theth in the neighboring valley. This makes it clear that the entire hike with the children will be difficult to do in just one day. So then with an overnight stay on the mountain… but where? There are no huts on this section, so the tent is probably the only option. We ask at the campsite:
„No, nobody does that! There are a lot of wild animals there.“
This statement doesn’t exactly fill us with confidence, but we find out the phone number of a small mountain bar, have them call and get the promise that we can camp there with tent.
Since it is a cross-country hike, it is clear that our camper stays at the campsite in Shkodra and we only need transportation to Valbona and the return trip from Theth. All no problem. The weight of our backpacks, on the other hand, could well become a problem. For the first time we use our Deuter Air Contact Pro backpacks for a multi-day hike, so isomats, sleeping bags, tent, enough water, provisions and warm clothes for the night on the mountain. Basti carries in his Deuter Fox 30 next to his clothes his own sleeping bag as well as Isomatte. And also Tara has with the Deuter Climber most of their clothes and cookies themselves. We are curious…

The journey via Lake Koman to Valbona
On October 3rd at 06:30 we leave by minibus. At first we pass through small villages, then the journey into the mountains begins. It goes uphill… and the asphalt disappears. Instead, there are gravel roads, potholes and an extremely fit bus driver who covers the 2.5-hour drive to Lake Koman and the ferry that departs there at 9:30 a.m. at a very brisk pace. At the latest at the „ferry port“ I am glad about the decision not to have tackled this route with our more than 8 meters long motor home: Cars, buses, campers, vans, transporters and trucks are crisscrossed in a confused mess. It is not to be recognized, which cars of the ferry down, which up must or want. Absolute chaos. But the ferry leaves quite punctually on this icy morning and drives us another 2.5 hours up the reservoir to Fierzë. With every minute of the journey the landscape becomes more breathtaking and reminds us of Norwegian fjord landscapes with steep rock formations on both sides of the lake. High mountains, here we come!
After another 2 hours drive with another minibus we reach our guesthouse in Valbona valley in the afternoon. We enjoy the mountain panorama on the sunny meadow of the Mehmeti family and take a short walk into the village before we are spoiled with regional delicacies for dinner. We find that most of the food is home grown: Beans, corn, cucumbers, peppers and tomatoes from the garden, eggs from the free-range chickens, cheese from our own goats and honey from the hives standing in the garden. „Organic“ of the other, the original kind. Without any transport. Without any packaging. And simply incredibly delicious. Our personal highlight: Flijë, a combination of very thinly baked pancake dough in several layers and a filling of kajmak, a creamy milk product.

The ascent
After a cold night under cozy warm blankets in the guesthouse, we finally set off the next morning. It’s still bone-chillingly cold, but the view of the cloudless sky and sunlit peaks cause me to feel a tingle of anticipation. We decided to take our host family up on their offer and have them drive us to the trailhead by jeep through a dry riverbed. This saves us the first 2 hours of hiking with no scenery to speak of. After a Turkish coffee in one of the few huts of the trail we start. Directly neatly uphill. First through light-flooded deciduous forests, in which more and more conifers mix the higher we get. Again and again a steep rock wall barrier rises in front of us and I have no idea how we are supposed to get up there. Then the trail leads out of the forest, onto barren meadows. There it is. The majestic view of the Accursed Mountains. I could just look for hours. And it’s still not clear how the trail intends to cross the towering massif, well over 2000m high. Suddenly, the path winds along the rock for a while before the pass surprisingly appears in front of us. We made it!

Our overnight camp on the mountain
We enjoy the fantastic view of both valleys, take an extensive break and are the last ones on the summit, since all the others still have a descent of several hours ahead of them. We, on the other hand, still have about 60 minutes of descent ahead of us to reach our overnight campsite.
At about 15:30 we reach our small mountain bar. On the terrace there are only two other guests sitting in the afternoon sun and drinking coffee. The owner looks surprised when we ask for a place to spend the night. Then he points to a small patch of meadow next to his „garden“ where he grows tomatoes, zucchini, squash and potatoes. It is the only spot that is reasonably horizontal. Relieved, we put up our tent (since Denmark and Iceland this works like in sleep) and then enjoy the evening sun on our faces. With a beer on the terrace an unbelievable satisfaction sets in with me. It just feels good to feel your own body after this effort. It is a pleasant feeling when the tired muscles now slowly come to rest…
To save weight, we don’t have a stove with us, so we ask our host for something to eat. At first he hesitates a bit, then he goes to the garden and digs out potatoes. We have freshly prepared French fries. Along with tomatoes and feta cheese. Again, all homegrown. Fantastic.
Then our bar owner abruptly packs his things, says goodbye to us and rides his packhorse down into the valley. We are alone on the mountain. In the middle of the forest. In the middle of Albania. We feel a bit queasy, because it is quickly pitch dark around us. The feeling passes quickly as we spend some time at the campfire next to our tent watching the gigantic starry sky. Already at shortly after nine o’clock we snuggle into our sleeping bags and fall asleep almost immediately.

The descent to Theth
After a bitterly cold night with only 3-4 degrees we wake up shortly after seven o’clock and enjoy (a bit shivering) the fresh morning air. There is still no sign of our host. We have breakfast the last remains of our previous day’s provisions, drink much too cold water, take down our tent and leave around nine o’clock. I miss my coffee in the morning. And I miss it a lot! Just as we start walking, our host arrives and we say a quick goodbye to him. On to the last stage to Theth. And it’s really tough again, because the descent is really steep in large parts. And by the loose gravel surface also still correctly slippery. Twice I slip and go with 14kg on the back to the ground. Probably the coffee withdrawal. Except for a few scratches, however, nothing happens to me, for which I am very grateful. I would rather not try whether there is a mountain rescue here and how it works in an emergency.
At 11:30 it is already sunny and warm again and we reach the beautiful mountain village Theth. We decided to make our way back to Shkodra this morning due to a bad weather front approaching in the coming night. Unfortunately. In a café with a large outdoor area we are already expected by the driver of the minibus. But before that there is time for a delicious coffee in the sun. Finally.