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Am 13. Februar heißt es Abschied nehmen. Abschied vom liebgewonnenen Team des Permakulturprojektes Prosiliako. Abschied von einem ganz besonderen Ort, der Mani, dem mittleren Peleponnes-„Finger“. Aber auch Abschied vom roten Fels von Leonidio. Abschied vom Süden Griechenlands. Wir machen uns auf den Weg, denn es wird Zeit für ein neues Land, eine neue Kultur, neue Menschen und Begegnungen. Hierfür liegen mehr als 1000 Kilometer, einige eiskalte Nächte und auch wieder viele Highlights und tolle Erlebnisse vor uns.
Auf geht´s nach Norden.

1. Das antike Messene
Unser erster Stopp ist Messene, die einstige Hauptstadt Messeniens im Altertum. Diese Ausgrabungsstätte ist die umfangreichste in Griechenland und lange nicht so überlaufen wie zum Beispiel Delphi. Als wir morgens nach einem kurzen Besuch des kleinen Museums gemeinsam mit einer 5-köpfigen Familie aus Konstanz das Gelände innerhalb der Stätte betreten, wird schnell klar, wie groß dieses Areal ist.

Zu entdecken gibt es alte Stadtmauern, ein Freilufttheater, das 40 Meter breite Brunnenhaus und der Baukomplex des Asklepion, ein Ringhallentempel mit davor gelegenem Altarbau. Das ca. 200 Meter hangabwärts gelegene riesengroße Stadion ist vor allem für die Kinder das absolute Highlight. Es ist die bei weitem beeindruckenste und besterhaltene Ruine der Stadt. Nach Delphi halten wir auch den Besuch dieser Ausgrabungsstätte für absolut empfehlenswert.

2. Das Schiffswrack von Gythio
Es ist später Nachmittag, als wir dem Parkplatz unweit des Schiffswracks außerhalb des kleinen Ortes Gythio erreichen. Sofort wird uns klar, dass dies wieder einer dieser magischen Orte ist, wie wir schon einige auf unserer Reise erleben durften. Ein Ort direkt am Strand. Mit glitzerndem Wasser, golden schimmernd in der untergehenden Sonne. Ein Ort, der es einem ermöglicht, innerhalb kürzester Zeit abzuschalten, zur Ruhe zu kommen, durchzuatmen. Ein perfekter Ort, um andere Reisende und ihre Geschichten kennenzulernen. Und dann ist da natürlich das Schiffswrack. Es liegt direkt am Strand. Groß und alt und rostig, aber auch majestätisch und eindrucksvoll. Es wirkt so fremd und deplatziert. Und doch gehört es zu diesem Ort irgendwie dazu. 
Die erste Nacht hier ist sehr kalt, bei der ersten Morgenrunde mit unserer Hündin Djella tanzen zarte Schneeflocken um uns. Die Berge hinter dem Schiffswrack sind „schnee-gepudert“. Und dann kommt sie gegen MIttag doch durch die Wolken und lockt uns alle raus. 

Mama, heute habe ich jeden einzelnen Sonnenstrahl gefeiert!“ 

Tara´s Ausruf erinnert uns immer wieder an diesen ganz besonderen Ort zu einer ganz besonderen Zeit auf den Peleponnes.

3. Nafplio
Eigentlich war der Halt in Nafplio nur als Organisationsstopp zum Nachfüllen unserer Propangasflaschen geplant… aber dann hat uns diese Stadt hat echt überrascht. Mit einer sehr schönen Altstadt, leckeren Bäckereien und Restaurants, einem eindrucksvollen, riesigen Wochenmarkt, einer über der Stadt thronenden majestätischen Festung und einer grandiosen Promenade unterhalb der Klippen.

Und hier können wit auch wieder klettern, denn in und um Nafplio warten einige schöne Klettersektoren nur darauf, ausprobiert zu werden. Und so werden aus unserer kurzen Zwischenübernachtung schnell 3 erlebnisreiche Tage und Nächte.

Infobox

Nafplio´s „neuer Klettersektor Anatoli

Der Sektor Anatoli liegt oberhalb der Karathona Bucht und war ein alter, verlassener Klettersektor, der erst im Jahr 2014 wiederbelebt wurde. Anatoli ist nun ein schönes, familienfreundliches Sportklettergebiet mit 25 Routen bis zu 25m Höhe und Schwierigkeitsgraden von 4a bis 6b+. Die grauen Felsplatten von Anatoli liegen nahe an der Straße mit nur 5 Minuten Zustieg zur Wand. Parkmöglichkeiten sind auf dem Zick-Zack-Labyrinth von Straßen gegeben, die direkt unterhalb der Felswand wohl einmal für ein geplantes Ferienhaus-Viertel gebaut wurden. Dieses wurde allerdings nie gebaut, was nun sowohl Kletterer als auch die an den Straßen in Bienenkästen lebenden Bienen besonders freut. Durch die Ausrichtung nach Osten liegt die Wand bis zum Nachmittag in der Sonne, so dass es sich im Winter für einen Kletterausflug über die Mittagszeit eignet. In den warmen Monaten können hier die Klettertage nach einem Mittag am Strand ausklingen

4. Vorbei an Athen nach Thessaloniki
Nachdem wir Korinth passieren, verlassen wir nun endgültig nach mehr als 3 Monaten die Peleponnes-Halbinsel,  fahren an Athen nur vorbei und machen uns an der Küste entlang auf den Weg in Richtung Norden. Tagsüber fahren wir meist zwischen drei und fünf Stunden, die Nächte verbringen wir immer direkt am Strand, oft mit gemütlichem Lagerfeuer am Abend. Leider sehen wir auch die Auswirkungen der verheerenden Brände vom letzten Sommer. Schwarze, verkohlte Baumskelette wo früher üppiges Grün war.

Und auch der Grad der Verschmutzung mit allerlei Müll nimmt nun stetig zu, je weiter wir nordwärts kommen. Überall am Strand und im Hinterland liegt tonnenweise Müll. Wir sammeln meist mehrere Säcke voll Müll direkt an unserem Übernachtungsplatz ein und entsorgen ihn bei Mülltonnen, die offensichtlich auch geleert werden. Nach einer besonders ausgiebigen Sammelaktion werden wir am Morgen des 19. Februar dafür direkt belohnt. Direkt vor „unserem“ Strand tauchen sie aus dem Wasser: Delphine in freier Wildbahn. Es ist, als wollten sie sich für unseren Einsatz bei uns bedanken. Gern geschehen. Jederzeit wieder.

Ergebnis einer halbstündigen Müllsemmel-Aktion am Strand

Dann geht´s einige Tage weiter immer mit Blick auf den mächtigen und schneebedeckten Olymp, den Mount Olympos. Mit 2.918 Metern höchster Gipfel Griechenlands und laut griechischer Mythologie Sitz der Götter. Beim Anblick dieses majestätischen Gebirgszugs verstehen wir nur zu gut, warum dieser Berg seit jeher sagenumwoben und mystisch ist…

5. Die heißen Quellen von Eleftheres
Einst war es ein vornehmer Kurort wegen der heißen, schwefelhaltigen Quellen, jetzt ist es ein Lost Place. Aber während die zahlreichen Bäderhäuser, Hotels und Nebengebäude seit den 50er Jahren verfallen und zuwachsen, macht uns die Natur immer noch das Geschenk des ca. 40 Grad warmen Thermalwassers. Es ist eine Wohltat, sich bei immer noch sehr kühlen Temperaturen und Nieselregen im warmen Naturbecken umgeben von Laubbäumen im Nebel zu entspannen. Den unterhalb verlaufenden Fluss nutzen wir danach als Abkühlung. Wechselbäder in der freien Natur.

Bei der Übernachtung am Strand treffen wir neben einigen anderen Langzeitreisenden auch „Buale“, einen alten Bekannten aus Albanien wieder, der seinen Pizzaofen bereits aufgebaut hat. Jeder der fünf hier parkenden Parteien steuert etwas Pizzabelag bei und es passt perfekt, dass ich einen fertig gegangenen Sauerteig seit diesem Morgen im Gepäck habe. Für mich ist es die erste Sauerteig-Pizza meines Lebens, und sie schmeckt köstlich. Nach zwei Übernachtungen an diesem sehr besonderen Ort sind wir uns einig, dass sich dieser Zwischenstopp mehr als gelohnt hat…

Die Zeit vergeht bei einem solchen „Roadtrip“ wie im Flug. Es ist bereits der Morgen des 24.Februar, als wir zum vorerst letzten Mal in Griechenland unser Wohnmobil fahrtauglich machen. Alles sicher verstauen, alle Fenster schließen, Gashähne zudrehen, Wasserpumpe aus. Motor starten. Los geht´s zu einem neuen Abenteuer in einem neuen Land.
Türkei, wir kommen…

English Version:

On February 13th it is time to say goodbye. Farewell to the beloved team of the permaculture project Prosiliako. Farewell to a very special place, the Mani, the middle „finger“ of Peloponnes peninsula. But also farewell to the red rock of Leonidio. Farewell to the south of Greece. We are on our way, because it is time for a new country, a new culture, new people and encounters. In return, however, we have more than 1000 kilometers, some freezing nights but also some more highlights on this stretch of road ahead of us. Let’s drive north.

1. Ancient Messene
Our first stop is Messene, the former capital of Messenia in ancient times. This archaeological site is the most extensive in Greece and not as crowded as Delphi, for example. When we enter the area in the morning after a short visit to the small museum together with a family of 5 from Konstanz/Germany, it quickly becomes clear how large this area is. There are old city walls to discover, an open-air theater, the 40-meter wide well house and the building complex of the Asklepion, a ring hall temple with an altar building in front of it. The giant stadium, located about 200 meters down the slope, is the absolute highlight, especially for the children. It is by far the most impressive and best preserved ruin of the city. After Delphi we also consider the visit of this excavation site absolutely recommendable.

2 The Shipwreck of Gythio
It is late afternoon when we reach the parking lot not far from the shipwreck outside the small town of Gythio. Immediately we realize that this is another one of those magical places, as we have experienced several on our trip. A place right on the beach. With sparkling water, shimmering golden in the setting sun. A place that allows you to switch off within a very short time, to come to rest, to breathe deeply. A perfect place to meet other travelers and their stories. And then, of course, there is the shipwreck. It’s right on the beach. Big and old and rusty, but also majestic and impressive. It seems so foreign and out of place. And yet somehow it belongs to this place.
The first night here is very cold, and on our first morning walk with our dog Djella, delicate snowflakes dance around us. The mountains behind the shipwreck are „snow-powdered“. And then around noon she does come through the clouds and lures us all out.

Mom, today I celebrated every single ray of sunshine!“

Tara’s quote always reminds us of this very special place at a very special time on the Peleponnes.

3. Nafplio
Actually, the stop in Nafplio was only planned as an organizational stop to refill our propane gas bottles… but then this city really surprised us. With a very nice old town, delicious bakeries and restaurants, an impressive, huge weekly market, a majestic fortress towering over the city and a terrific promenade below the cliffs. And we can also go climbing again, because in and around Nafplio there are some beautiful climbing sectors just waiting to be tested. And so our short overnight stay quickly turns into 3 eventful days and nights.

4. From Athens to Thessaloniki
After Corinth we finally leave the Peleponnes peninsula after more than 3 months, just passing Athens and heading north along the coast. During the day we usually drive between three and five hours, the nights we always spend directly on the beach, often with a cozy campfire in the evening. Unfortunately, the degree of pollution with all kinds of garbage increases steadily the further north we go. Everywhere on the beach and in the hinterland lies tons of garbage. We usually collect several bags of trash right at our overnight spot and dispose of it at garbage cans that are obviously emptied regularly. After a particularly extensive collection action we are directly rewarded for it in the morning of February 19. Directly in front of „our“ beach they dive out of the water: wild dolphins. It is as if they wanted to thank us for our efforts. You are welcome. Anytime.
Then we continue for a few days, always with a view of the mighty and snow-covered Mount Olympos. With 2,918 meters the highest peak in Greece and according to Greek mythology the seat of the gods. Looking at this majestic mountain range, we understand only too well why this mountain has always been legendary and mystical…

5 . The Hot Springs of Eleftheres
Once a distinguished health resort because of its hot sulfurous springs, it is now a Lost Place. But while the numerous bathhouses, hotels and outbuildings have been decaying and overgrown since the 1950s, nature still gives us the gift of the thermal waters, which are about 40 degrees Celcius. While outside temperatures are still pretty chilly, it is a relief to relax in the warm natural pools surrounded by trees and fog. Afterwards, we use the river flowing directly through the village to cool off. Alternating baths in the open nature.
At the overnight stay at the beach we meet – beside some other long-term travelers – „Buale“, an old acquaintance from Albania again, who has already built up his pizza oven. Each of the five parties parking here contributes some pizza topping and it fits perfectly that I have a ready-made sourdough in my luggage since this morning. For me it is the first sourdough pizza of my life and it tastes delicious. After two nights in this very special place, we agree that this stopover was more than worth it…
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Time flies during such a road trip. It is already the morning of February 24th, when we make our motorhome roadworthy for the last time in Greece. Stow all lose objects safely, close all windows, turn off the gas taps, turn off the water pump. Start the engine. Off we go to a new adventure in a new country.
Turkey, here we come…

Mitten rein in diese doch manchmal recht graue Winterzeit schicken wir Dir mit diesem Video aus Kroatien, Albanien und Griechenland eine ordentliche Portion Sonne, Strand und Meeresrauschen. Momente wie diese zeigen uns immer wieder, wie wenig es braucht, um tief durchatmen zu können und Leichtigkeit in den Alltag zu bringen. Am Meer gelingt uns das am Besten. Welches sind Deine Lieblingsorte zum Durchatmen? Ein riesiges Dankeschön an Lukas Luft, der uns diesen wundervollen Song für unser Video zur Verfügung stellt.

English Version:

In the middle of this sometimes quite gray winter time we send you with this video from Croatia, Albania and Greece a good portion of sun, beach and the sound of the sea. Moments like these show us again and again how little it takes to breathe deeply and to bring lightness into everyday life. For us, this works best at the seaside.
What are your favorite places to take a deep breath?
A huge thank you to Lukas Luft for providing us with this wonderful song for our video.

Herbstlich. Das ist das Erste, was uns in den Sinn kommt, nachdem wir südlich von Girokastra die Grenze zu Griechenland überqueren. Denn kaum sind wir auf der anderen Seite des Bergmassivs angekommen, welches Albanien und Griechenland trennt, ändert sich die Landschaft schlagartig. In üppigen Laubwäldern schimmern Blätter in Rot-, Orange- und Gelbtönen. Keine Spur mehr von der trockenen und kargen albanischen Landschaft. Immer wieder entdecken wir Rauchschwaden und brennende Felder zur Düngung. Es ist regnerisch und zum Teil ziemlich neblig, der Himmel ist grau und aufgrund der Stunde Zeitverschiebung wird es verdammt früh dunkel. Sofort sind wir gefühlt im Herbst angekommen.

Nach einer Nacht am Rande des Vikos Nationnalparks machen wir uns auf den Weg in Richtung Meteora. Diese absolut einmaligen Felsformationen mit den oben auf dem Fels liegenden Klöstern sind schon seit einiger Zeit auf unserer To-See-Liste. Die Fahrt dorthin ist allerdings länger als gedacht. Uns wird langsam klar, dass die Entfernungen in Griechenland eine andere Nummer sind als die in Albanien. Und das Vorankommen abseits der griechischen Autobahnen ist aufgrund der kurvenreichen und bergigen Strecken auch nicht schneller…
Dann ist es soweit. Hinter einem weiteren Bergmassiv tauchen sie vor uns in der Abendsonne auf: Felsnadeln, die sich wie Fremdkörper ganz plötzlich aus der sonst eher flachen Landschaft erheben. Und an scheinbar unmöglichen Stellen am Gipfel und in den steil abfallenden Wänden der Felsen sind die Meteora-Klöster scheinbar mit der Natur verschmolzen. Faszinierend. Atemberaubend. Unwirklich.

https://youtu.be/6pHfybeDZYE

Wir übernachten auf einem Campingplatz in Kastraki direkt unterhalb der Klöster und begeben uns am nächsten Tag bei schönstem Wetter zu Fuß auf Erkundungstour. Von den ursprünglich 24 einzelnen Klosteranlagen sind immer noch 6 bewohnt und können besichtigt werden. Wir wandern durch das Gebiet und sind absolut fasziniert von der Szenerie. Es muss unglaublich aber auch sehr hart gewesen sein, als Mönch so abgeschieden und unerreichbar von der Welt zu leben. Nachdem wir den Aufstieg auf einem kleinen Wanderpfad zum Eingang des Varlaam Klosters geschafft haben, sind wir überrascht, dass es mittlerweile sehr gut ausgebaute Straßen gibt, die bis zu den Klostereingängen führen. Dutzende von Touristen sparen sich den beschwerlichen Aufstieg, fahren die Klöster einfach ab und parken direkt vorm Eingang. Wir besichtigen das Varlaam Kloster und sind fasziniert von den Wandbemalungen der alten Kapelle und nicht zuletzt der Aussicht über die gesamte Szenerie. Danach wandern wir auf unserer Route an drei der anderen Klöster vorbei. An diesem Ort fällt es uns wirklich schwer, die Kamera wegzustecken und einfach nur zu genießen…

Am nächsten Morgen verlegen wir unser Frühstück kurzerhand auf eine der Felsnadeln und sind fast alleine. In der Morgensonne wirkt dieser Ort noch magischer, noch unwirklicher. Wir genießen die Ruhe, die Morgensonne auf unserer Haut und ein leckeres Frühstück. Wir werfen noch einen kurzen Blick auf das Kloster Agios Stéphanos, das als James Bond Kulisse diente, bevor wir uns wieder auf den Weg machen.

Unser nächstes Ziel: Delphi. Ich genieße es, seit langer Zeit mal wieder eine kurze Strecke auf der Autobahn zu fahren. KAZYmir schnurrt, die Sonne scheint und in sanften Kurven geht es auf ziemlich ebener Strecke durch die Thessaly Ebene nach Thermopylae. Dort ist dieses Vergnügen auch schon wieder vorbei. Denn ab jetzt geht es auf einer kurvigen und teils echt steilen Bergstraße über den südlichen Ausläufer des Pindus Gebirgszugs.
Am späten Nachmittag parken wir bei einer Taverne und werden sofort sehr herzlich begrüßt. Beim leckeren Abendessen darf Tara das Kellnern übernehmen und bewirtet uns hervorragend. Die Nacht verbringen wir auf dem Parkplatz der Taverne und fahren früh morgens weiter, denn das antike Delphi wartet auf uns.

Die Geschichten, die dieser Ort zu erzählen hat, scheinen wirklich allgegenwärtig. Wie diese Stadt der Antike wohl einmal ausgesehen hat, können wir uns beim Anblick der Überreste von Straßen, Häusern, Tempeln, Statuen und Amphitheatern sehr lebhaft vorstellen. Unsere – vor allem Bastis – Highlights sind der Tempel des Apollo, die vielen Steintafeln voller Inschriften und das große Amphitheater. Äußerst beeindruckend ist außerdem, wie präzise hier gebaut wurde. Die penibel genau gehauenen vieleckigen Steine der polygonalen Mauer stützen so die Schatzkammer der Athener am Hang ab.  Und dies immerhin seit dem 5. Jahrhundert vor Christus. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Delphi ist ein wahres Highlight. Schon wieder.

Am frühen Nachmittag machen wir uns dann auf den Weg Richtung Patras. Hier wollen wir uns mit Manu und Sassi treffen. Mit den beiden Ravensburgern haben wir bereits Albanien unsicher gemacht. Und die beiden „warten“ auf uns an einem abgelegenen See in den Bergen nördlich von Patras.
Am späten Nachmittag kann ich dann absolut nicht mehr. Wir pausieren an einer Taverne am Meer. Endlich wieder Meer. Ich setze mich ans Ufer und erst jetzt spüre ich, dass mein gesamter Körper unter Strom steht. Ich merke, dass ich total ausgebrannt bin und dringend Ruhe benötige. Die vergangene Woche war einfach zu anstrengend. Jede Nacht an einem anderen Ort, mit einigen Stunden Fahrt pro Tag und vollgepackt mit vielen Aktivitäten und besuchten Sehenswürdigkeiten… Auch die letzten kalten und windigen Nächte in Albanien haben nicht gerade zu erholsamen Nächten beigetragen. Dazu die Organisation des Alltags im Wohnmobil und die neue Situation mit unserem vierbeinigen Familienmitglied. Noch vor einigen Monaten hätte ich beim Lesen dieser Zeilen wahrscheinlich die Augen verdreht, an meinen damaligen 10-11-Stunden-Arbeitstag gedacht und abschätzend gelächelt.
Ja, das Leben auf einer solchen Reise mit der kompletten Familie ist aufregend, spannend, abwechslungsreich und verspricht Spass, Freiheit und Abenteuer. Es kann aber auch anstrengend, stressig, nervend, ermüdend sein. Die „Freiheit“ nicht zu wissen, wo wir die nächste Nacht verbringen erzeugt nicht nur das Gefühl von Freiheit, sondern bringt manchmal auch eine gehörige Portion Unsicherheit mit sich…
Der Klang der Wellen wirkt Wunder. Nach nur ein paar Minuten merke ich schon, wie sich mein Körper entspannt. Tief durchatmen, die salzige Luft schmecken und den Sonnenuntergang genießen. Wir sind bei Violetta in der Taverne Bella Vista gelandet und sie bietet uns sofort an, dass wir gerne die Nacht auf der Wiese neben der Taverne verbringen können. Und nach einem leckeren Abendessen tun wir das auch.

Am nächsten Morgen brechen wir dann nach einer unruhigen Nacht voller Hundegebell auf zum Trichonida See. Dazu  verlassen wir bei Nafpaktos die Küstenstraße und schrauben uns in einigen Serpentinen die Berge hoch. Nach einer ebenso kurvigen Abfahrt dann der Schock: Eine Stahlbrücke, deren Fahrbahn nur aus aufs Stahlgestell gelegten Holzbohlen besteht. Die Brücke ist gerade so breit wie unser Wohnmobil, aber können wir mit 5 Tonnen Gewicht hier drüber fahren? Manu fragt bei einigen Anwohnern nach und die winken uns lässig durch. Klar, kein Problem. Mir ist trotzdem etwas mulmig, daher schicke ich Manu mit den Kindern zuerst zu Fuß über die Brücke, bevor ich dann alleine unseren Camper zur anderen Seite fahre. Bei jeder Bohle klappert und kracht es, aber die Brücke hält und wir überwinden auch dieses Hindernis.

Die bislang aufregendste Brückenüberquerung mit KAZYmir

Nach weiteren 20 Minuten erreichen wir den Parkplatz am See. Und sind total überrascht, wo wir hier gelandet sind…

… to be continued!

English Version:

Fall is here. This is the first thing that comes to mind after we cross the border to Greece south of Girokastra. Because as soon as we arrive on the other side of the mountain massif that separates Albania and Greece, the landscape changes abruptly. In lush deciduous forests, leaves shimmer in shades of red, orange and yellow. No trace of the dry and barren Albanian landscape. Again and again we discover clouds of smoke and burning fields. It is rainy here, the sky is gray and due to the hour time difference it gets dark damn early. Immediately we feel like we have arrived in fall.
After a night at the edge of Vikos National Park, we set off in the direction of Meteora. These absolutely unique rock formations with monasteries perched on top have been on our „To-See-List“ for some time. However, the drive there is longer than we thought. We slowly realize that the distances in Greece are different than those in Albania. And driving off the Greek highways isn’t any faster either due to the winding and mountainous roads….
Then we see them. Behind another mountain they appear in front of us in the evening sun: Rock needles, which rise like foreign bodies quite suddenly from the otherwise rather flat landscape. And in seemingly impossible places at the summit and in the steeply sloping walls of the rocks, the Meteora monasteries have seemingly merged with nature. Fascinating. Breathtaking. Unreal.

We spend the night at a campsite in Kastraki, directly below the monasteries, and the next day, in beautiful weather, we set out on foot to explore. Of the original 24 monasteries, 6 are still inhabited and can be visited. We hike through the area and are absolutely fascinated by the scenery. It must have been incredible but also very hard to live here as a monk so secluded and unreachable from the world. After making the climb up a small hiking trail to the entrance of Varlaam Monastery, we are surprised to find that there are now very well developed roads leading up to the monastery entrances. Dozens of tourists save themselves the tiring climb, simply drive to he monasteries and park right in front of the entrance. We visit Varlaam Monastery and are fascinated by the wall paintings of the old chapel and not least the view over the whole scenery. Afterwards, we walk past three of the other monasteries on our route. In this place, we really find it hard to put the camera away and just enjoy….
The next morning, we move our breakfast on top of one of the rock needles and are almost alone up there. In the morning sun, this place seems even more magical, even more unreal. We enjoy the silence, the morning sun on our skin and a delicious breakfast.
We take a quick look at the monastery of Agios Stéphanos, which served as a James Bond backdrop, before we set off again.

Our next destination: Ancient Delphi. I enjoy driving a short distance on the highway for the first time in a long time. KAZYmir purrs, the sun shines and in gentle curves we drive on a fairly flat road through the Thessaly plain to Thermopylae. There this pleasure is already over again. From now on we drive on a curvy and partly really steep mountain road over the southern foothills of the Pindus mountain range.
In the late afternoon we park at a taverna and are immediately welcomed very warmly. At the delicious dinner Tara is allowed to take over the waitressing and hosts us excellently. We spend the night in the parking lot of the taverna and drive on early in the morning, because ancient Delphi is waiting for us.
The stories this place has to tell seem really omnipresent. We can vividly imagine what this ancient city must have once looked like as we look at the remains of streets, houses, temples, statues and amphitheaters. Our – especially Basti’s – highlights are the Temple of Apollo, the many stone tablets full of inscriptions and the large amphitheater. Also extremely impressive is how precisely it was built here. The meticulously hewn polygonal stones of the polygonal wall thus support the treasury of the Athenians on the slope. And this, after all, since the 5th century before Christ. We can’t get out of our amazement. Delphi is a true highlight. Again.

In the early afternoon we set off in the direction of Patras. Here we want to meet Manu and Sassi. With the two Ravensburgers we have already made Albania unsafe. And the two are „waiting“ for us at a remote lake in the mountains north of Patras.
In the late afternoon I absolutely can’t anymore. We pause at a taverna by the sea. Finally sea again. I sit down on the shore and only now I feel that my whole body is under current. I realize that I am totally burnt out and urgently need rest. The past week was just too exhausting. Every night in a different place, with a few hours of driving each day and packed with lots of activities and sights visited… Even the last cold and windy nights in Albania didn’t exactly contribute to restful nights. Plus the organization of everyday life in the camper and the new situation with our four-legged family member. Just a few months ago, reading these lines, I probably would have rolled my eyes, thought of my 10-11 hour workday at the time and smiled dismissively
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Yes, life on such a trip with the complete family is exciting, thrilling, varied and promises fun, freedom and adventure. But it can also be exhausting, stressful, annoying, tiring. The „freedom“ of not knowing where we will spend the next night not only creates the feeling of freedom, but sometimes also brings a fair amount of uncertainty…
The sound of the waves works wonders. After only a few minutes I notice how my body relaxes. Breathe deeply, taste the salty air and enjoy the sunset. We landed at Violetta’s place in the Bella Vista taverna and she immediately offers us that we are welcome to spend the night on the lawn next to the taverna. And after a delicious dinner we do so.

The next morning, after a restless night full of barking dogs, we set off for Lake Trichonida. For this purpose we leave the coastal road at Nafpaktos and wind our way up the mountains in some serpentines. After an equally curvy descent then the shock: A steel bridge, whose roadway consists only of wooden planks laid on the steel frame. The bridge is just as wide as our motorhome, but can we drive over it with 5 tons of weight? Manu asks some residents and they casually wave us through. Sure, no problem. I’m still a little queasy, so I send Manu with the kids first on foot across the bridge, before I then drive alone our camper to the other side. With each plank it rattles and crashes, but the bridge holds and we overcome also this obstacle. After another 20 minutes we reach the parking lot at the lake. And are totally surprised where we have landed here…
… to be continued!