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Es gewittert.  Wir rollen über eine französische Autobahn mit starken Steigungen und Gefällen und versuchen trotz des starken Regens die Fahrbahn zu erkennen. Adrian und ich sehen, wie die Wassermassen rund um unser Auto hochschießen und hoffen, dass das Unwetter bald nachlässt. Plötzlich werden die Scheibenwischer langsamer, das Radio, die Innenbeleuchtung und die Scheinwerfer immer schwächer. Es ist schwer, nicht nervös und hektisch zu werden. Wir tauschen besorgte und irritierte Blicke aus und dann steht ziemlich schnell fest: Runter von der Autobahn. Bloß nicht dort stehen bleiben. Nicht schon wieder!

All diejenigen unter uns, die mit älteren Autos unterwegs sind, werden dieses Gefühl kennen… Und auch wir sind der Meinung, dass wir durch diverse Aufenthalte in türkischen Autowerkstätten inzwischen einen recht gelassenen Umgang mit Pannen haben. Um genau zu sein, DACHTEN wir das. Doch dies ist schon die zweite Panne in 5 Tagen, ein neuer Rekord für unser 30 Jahre altes Iveco Wohnmobil. 

Donnerstag, 01.09.2022:

Wir parken auf einem Rastplatz der Route Nationale Richtung Nancy. Die Durchquerung der Mitte Frankreichs fühlt sich diesmal riesig an. Wir gönnen uns eine Pause. Dann startet Adrian den Motor – und es bleibt still.  Kenner des „magischen Bauhauses“ wissen, welches Wort jetzt kommt: Totenstill.
Anschieben von 5 Tonnen auf ebener Fläche? Wir brauchen eine Anfahrhilfe, damit wir ins Rollen kommen, weiter fahren und eine Werkstatt aufsuchen können.

Mit dieser Bitte wende ich mich an den ADAC. Das darauf folgende zweistündige Drama lässt sich wie folgt zusammenfassen:  Der ADAC Mitarbeiter aus Bayern sucht „Nancy“ zunächst vergeblich auf seiner Karte. Leider darf ich ihm meinen Standort nicht übermitteln, da ich mich telefonisch an den ADAC wende. In diesem Gespräch, erschwert durch eine schlechte Verbindung, muss ich genau Auskunft geben über mich und alle Insassen und ich frage mich, was das Alter meiner Kinder mit der Bitte um Starthilfe zu tun hat. Nach zwei langen Stunden Wartezeit steht endlich der französische Pannendienst vor uns. Doch dieser will zunächst die finanzielle Seite klären. Ich habe inzwischen unsere Panne via ADAC App gemeldet, da man dort auch den Standort angeben kann, bestätige zugleich, dass diese Panne bereits gemeldet ist, in einem Telefonat mit einer Mitarbeiterin des französischen (?) ADAC, die glücklicherweise weiß, wo Nancy liegt. Ich reiche mein Telefon dem gestikulierenden Mitarbeiter, der vor uns steht, da er dringend Rücksprache halten möchte. Während also der Subunternehmer viele Fragen zur Finanzierung an den ADAC hat, sehe ich mein klägliches deutsches Roaming Guthaben dahin schwinden. Warum habe ich nur mein Telefon zur Verfügung gestellt? Der Pannenservice telefoniert weiter, misst und fotografiert dabei unsern Camper. Aha, Dokumentation vor Reparatur… Ich versuche einzuwerfen, dass wir nicht abgeschleppt werden wollen. Mann(!)  telefoniert und gestikuliert weiter. Irgendwann bekomme ich mein Telefon zurück und erfahre von der freundlichen Dame am Telefon, dass der bevorstehende Einsatz, wie auch immer er aussehen wird, vom ADAC gedeckt ist. Allerdings nur bis zu einer Summe von 300€. Alles, was darüber hinaus geht, müssen wir selbst zahlen. Adrian bemerkt meinen erstaunten und schockierten Blick. Haben wir im Kleingedruckten etwas übersehen, als wir unsere Mitgliedschaft vor Reisestart extra auf Premium aufgestockt hatten? Knapp 80 € sind also schon auf unserer Rechnung, denn die Anfahrt zu uns und die Erstuntersuchung von KAZY wird 372 € kosten. Weitere Kosten noch ausstehend. Wir schlucken, sind genervt, haben aber keine Wahl.

Endlich ist es soweit. Wir dürfen die Motorhaube öffnen. Der Mitarbeiter blickt hinein, zeigt Adrian, dass er den Zündschlüssel drehen soll. Dann holt er einen Hammer. Während Adrian wiederum den Zündschlüssel dreht, klopft der Mitarbeiter im Motorraum auf den Anlasser. Unser Camper hustet und plötzlich springt er an. Voilà. Repariert?! Nein. Aber fahrbereit. Ach nein, zunächst müssen wir zahlen. Kreditkartenangaben inklusive Sicherheitscode wollen wir nicht weitergeben, also zahlen wir in bar. Unser Beleg kommt wohl per Email…
Der „Service en Panne“ rollt davon und Kazy’s Motor schnurrt. Die Frage ist nur wie lange?

Da wir nicht mit der „Hammermethode“ bis Marokko fahren wollen, suchen wir eine Iveco Werkstatt in der Nähe auf. Es ist kurz vor Feierabend, als wir Kazy bei laufendem Motor vor einer Werkstatt parken, zum Empfang joggen und unser akutes Problem schildern. „Pas du tout anglais“ und „full“ ist die Antwort der ersten Werkstatt, deren Mitarbeiter zu verstehen gibt, dass er überhaupt kein Englisch spricht und keinen Reparaturtermin für die nächsten 4 Wochen frei hat, um uns dann mit einem gelangweilten Kopfschütteln wieder davon zu schicken. Was jetzt?

Uns rettet die nahegelegene KFZ Werkstatt Mecacamp, welche auf Camperausbau und FIAT spezialisiert ist, indem sie uns ihre Hilfe für den Folgetag zusagen. Eine Nacht im Industriegebiet und viele Wartestunden später ist der neue Anlasser bestellt. Die deutsch sprechende Mitarbeiterin bangt mit uns und hält uns über den Fortschritt auf dem Laufenden. Nach einer weiteren Nacht auf dem hiesigen Campingplatz und eine Anlasser-Expresslieferung später, können wir wieder durchstarten. 

Dankbar über die Hilfe fahren wir Freitags abends vom Hof der Werkstatt und steuern ein Klettergebiet im Jura an: Verschnaufpause in der Natur. Wir entscheiden uns den Tipp zu einem Park4Night Parkplatz auszuprobieren und steuern einen Wanderparkplatz mit Ausblick auf Châtillon an. Es ist dunkel, als wir ankommen, wir kochen, essen und fallen unendlich müde in unsere Betten

Als ich am nächsten Morgen mit der Yogamatte in der Hand die Tür öffne, begrüßt mich die kühle, feuchte, erdige Herbstluft, durch die erste Sonnenstrahlen dringen. Während ich noch über das Nebelspiel staune und kurz das Gefühl habe, über den Wolken zu schweben, bekomme ich Gesellschaft von verschlafenen und ebenso fasziniert drein schauenden Lieblingsmenschen: Familientreffen mit Aussicht. Dieser Moment ist es, in dem wir uns anschauen und einfach glücklich sind, hier zu sein, unterwegs zu sein, mit der Welt als unserem Garten.

Dienstag, 06.09.2022: 

Weiter Richtung Südwesten. Mit einem Zwischenstopp in Lascaux erfülle ich mir einen langgehegten Wunsch und wir freuen uns, dass die Kinder ebenso fasziniert sind, von den ersten Malereien der Menschheit. Lascaux IV beschert uns Gänsehaut und die Abbildungen der prähistorischen Krafttiere erinnern uns dann, dass Menschen immer schon Philosophen und Sinnsucher waren. 

Ein großes, abwechslungsreiches Land mit viel Geschichte, das immer wieder Überraschungen bereithält. Das ist Frankreich. Nach dem Besuch von Lascaux IV stoßen wir eher zufällig auf spektakuläre Bilder des Örtchens Beynac-et-Cazenac, nur 45 Minuten von Montignac-Lascaux entfernt und entschließen uns für einen spontanen Kurzbesuch zum Sonnenuntergang…

Dann wollen wir „richtig Strecke“ machen. Auf der Autobahn. Das ist der Plan, nachdem KAZYmir nun mit nagelneuem Anlasser ausgestattet ist. Aber wieder einmal kommt alles anders…Das wie oben beschriebene Erlebnis, dass einem buchstäblich die Lichter und nach und nach die komplette Autoelektrik ausgehen, ist kein Erstrebenswertes. Wir haben mal wieder Glück im Unglück und finden die ‚Garage Grizzly‘, ein Autoschrauber-Paradies spezialisiert auf alte Autos. Während Pascal und Adrian sich auf Fehlersuche machen, sehen Basti und Tara zum ersten Mal einen R4 und andere Oldtimer.

Diesmal ist es die Lichtmaschine, die den Geist aufgegeben hat. Wir haben Glück, der Ausbau der alten und der Einbau der neuen soll schon am Folgetag möglich sein. Pascal, der Chef der Werkstatt, zeigt uns einen schönen Übernachtungsplatz, der direkt an der hiesigen Kletterwand liegt… Ja, diese Panne bringt uns in bis dato unbekannte Ecken Frankreichs. Mit Starthilfe rollen wir vom Werkstattgelände und steuern die Site d’Escalade an. Wir haben Zeit und hier begrüßt uns ein familienfreundliches Klettergebiet.  Also hören wir auf, uns über diese weitere Panne zu ärgern und wechseln Turnschuhe kurzerhand gegen Kletterschuhe. Abends bekommen wir noch mal Besuch von Pascal. Ob dieser ruhig gelegene Platz zwischen Waldrand und Kletterfelsen für uns passt? Und wie. Wir sind dankbar, nicht wie bei der letzten Panne in einem Industriegebiet übernachten zu müssen. Am folgenden Morgen frühstücken wir zeitig und, während wir alles für die Rückfahrt zur Werkstatt vorbereiten, gehen die Kinder noch eine Runde bouldern. Wieder gibt es Starthilfe durch unseren KFZ Meister, der auch Dr.Voiture genannt wird. 

Zurück in der Garage Grizzly , beginnt das Bangen und Mitfiebern, ob die neu bestellte Lichtmaschine wirklich passen wird. Sie passt nicht, also nicht ganz. Aber das hält Pascal nicht davon ab, sie passend zu machen, mit viel Beharrlichkeit und der gekonnten Lässigkeit eines begnadeten Oldtimer Restaurateurs wird Alt und Neu kombiniert und passend gemacht. 

Nach drei weiteren Stunden kommt der spannende Moment: Adrian dreht den Zündschlüssel um, und KAZYmir springt an und schnurrt wieder wie ein Kätzchen. Wir staunen, sind unendlich erleichtert und bedanken uns mit selbst gemachtem Kaiserschmarren, den wir in der Kabine zubereitet haben , während im Motorraum konzentriert gearbeitet wurde. Durchatmen. Dankbar nehmen wir noch weitere Tipps entgegen, was wir tun können, um unseren Oldtimer langlebiger zu machen. Aufatmen. Wir haben nicht nur einen genialen KFZ Meister gefunden, sondern einen Freund kennen gelernt. 

Unsere Learnings:

  • Immer einen Hammer dabei haben, um bei Anlassproblemen dem Magnetschalter einen Schubs zu geben: Mit dem Hammer einige Male auf den Anlasser klopfen, dadurch löst sich eventuell der Magnetschalter und könnte damit alles ins Rollen bringen… 
  • Ersatzkeilriemen sind ebenfalls empfehlenswert.
  • Mitgliedschaften und Schutzbrief Leistungen wirklich bis ins allerkleinste Kleingedruckte prüfen. Denn z.B. selbst als Premium Mitglied beim ADAC muss man alle Pannenkosten über  300€ selbst tragen. 
  • Werkstätten, deren Name das Wort „Prestige“ enthalten, sind nicht dazu zu begeistern ein liebevoll saniertes Bastlermobil weiter zu beleben. 
  • Ein Mann, der von seinen Google Rezensenten liebevoll Dr.Voiture genannt wird, kann nur ein genialer KFZ Schrauber sein, der das Herz am rechten Fleck hat.
  • Kaiserschmarren lässt sich besonders gut in KFZ Werkstätten zubereiten. 
  • Wertvolle Wortschatzerweiterungen für dasReisen mit Oldtimer in Frankreich:
    – Demarreur (frz) ANLASSER
    – Interrupteur magnetique (frz.) MAGNETSCHALTER
    – Alternateur (frz.) LICHTMASCHINE

English Version:

It’s thundering. We‘ re rolling along a French highway with steep inclines and declines, trying to make out the road despite the heavy rain. Adrian and I watch the masses of water shoot up all around our car and hope that the storm will soon subside. Suddenly, the windshield wipers slow down, the radio, interior lights and headlights dim. It’s hard not to get nervous and frantic. We exchange worried and irritated glances and then it’s decided pretty quickly: get off the highway. Just don’t stop there. Not again!

All those of us who drive older cars will know this feeling… And we also think that we have become quite relaxed about breakdowns thanks to various stays in Turkish garages. To be exact, we THINK. But this is already the second breakdown in 5 days, number 7 and 8 in total since our journey began and a new record for our 30 years old Iveco motorhome.

Thursday, September 1st, 2022

We park on a rest area of the Route Nationale towards Nancy. Crossing the middle of France feels huge this time. We allow ourselves a break. Then Adrian starts the engine – and it remains silent. Connoisseurs of the „magic Bauhaus“ know which word to use now: dead silent. Pushing 5t on a flat surface? We need a starting aid so that we can start rolling, drive on and visit a workshop.

With this request I turn to the ADAC. The two-hour drama that followed can be summarized as follows: The ADAC employee from Bavaria initially looks for „Nancy“ on his map in vain. Unfortunately, I am not allowed to give him my location, as I contact the ADAC by phone. In this conversation, hampered by a bad connection, I have to give exact information about myself and all the occupants and I ask myself what the age of my children has to do with the request for jump-starting. After two long hours of waiting, the French breakdown service is finally in front of us. But he first wants to clarify the financial side. In the meantime, I have reported our breakdown via the ADAC app, since you can also enter the location there. At the same time, I confirm that this breakdown has already been reported in a phone call with an employee of the French (?) ADAC, who fortunately knows where Nancy is. I hand my phone to the gesticulating employee in front of us, as he urgently wants to consult. So while the subcontractor has lots of questions for ADAC about financing, I watch my pitiful German roaming credit dwindle away. Why did I only provide my phone? The breakdown service continues to make phone calls, measuring and photographing our camper in the process. Aha, documentation before repair… I try to interject that we don’t want to be towed. Male(!) keeps on calling and gesticulating. Eventually I get my phone back and learn from the friendly lady on the phone that the upcoming operation, whatever it will be, is covered by ADAC. However, only up to a sum of 300€. Anything above that, we have to pay ourselves. Adrian notices my astonished and shocked look. Did we miss something in the fine print when we had upgraded our membership to Premium before we started our trip? So almost 80 € are already on our bill, because the journey to us and the initial examination of KAZY will cost 372 €. Further costs still pending. We swallow, are annoyed, but have no choice.
Finally the time has come. We are allowed to open the hood. The employee looks inside, shows Adrian to turn the ignition key. Then he fetches a hammer. While Adrian turns the ignition key again, the employee knocks on the starter in the engine compartment. Our camper coughs and suddenly it starts. Voilà.
Fixed?! No. But ready to drive. Oh no, first we have to pay. We don’t want to give credit card details including security code, so we pay in cash. Our receipt will probably come by email…

The „Service en Panne“ hushes away and Kazy’s engine purrs. The only question is how long?
Since we don’t want to drive to Morocco with the „hammer method“, we look for an Iveco workshop nearby. It is shortly before closing time when we park Kazy with the engine running in front of a workshop, jog to the reception and describe our acute problem. „Pas du tout Ingles“ and „full“ is the answer from the first workshop, whose employee makes it clear that he speaks no English at all and has no repair appointment free, only to send us off again with a bored shake of the head. What now?

The nearby Mecacamp garage, which specializes in camper conversions and FIAT, saves us by promising us their help for the following day. One night in the industrial area and many waiting hours later the new starter is in. The German speaking employee bangs with us and keeps us informed about the progress. After another night on a camping site and a starter express delivery later, we can start again.
Grateful for the help, we leave the workshop yard on Friday evening and head for a climbing area in the Jura: a breather in nature.
We decide to try the tip about a Park4Night parking lot and head for a hiking parking lot with a view of Châtillon. It is dark when we arrive, we cook, eat and fall infinitely tired into our beds.
When I open the door the next morning, yoga mat in hand, I’m greeted by the cool, damp, earthy autumn air through which the first rays of sunlight are filtering. While I’m still marveling at the play of fog and briefly feel like I’m floating above the clouds, I get company from sleepy and equally fascinated looking people: Family reunion with a view. This moment is when we look at each other and are just happy to be here, to be on the road, with the world as our garden.

Tuesday, September 6th, 2022:
Continuing towards the southwest. With a stopover in Lascaux, I fulfill a long-cherished wish and we are pleased that the children are equally fascinated by the first paintings of mankind. Lascaux IV gives us goose bumps and the images of the prehistoric power animals then remind us that humans have always been philosophers seekers of meaning.

A large, varied country with a lot of history that always has surprises in store. That is France.
After visiting Lascaux IV, we come across spectacular pictures of the small village of Beynac-et-Cazenac, just 45 minutes from Montignac-Lascaux, rather by chance and decide to make a spontaneous short visit at sunset…

Then we want to make „real distance“. On the highway. That’s the plan, now that KAZYmir is equipped with a brand new starter. But once again everything comes differently…The experience described in the beginning, that literally the lights and gradually the complete car electrics go out, is not a desirable one. We are lucky again and find the ‚Garage Grizzly‘, a car mechanic paradise specialized in old cars. While Pascal and Adrian are troubleshooting, Basti and Tara see an R4 and other classic cars for the first time.

This time it’s the alternator that resigned and can only be replaced the following day.
Pascal, the boss of the workshop shows us a nice place to spend the night, which is actually located directly at the local climbing wall… Yes, this breakdown brings us to so far unknown corners of France. With a jump start we roll out of the workshop area and head for the Site d’Escalade. We have time and here a family friendly climbing area greets us. So we stop fretting about this further breakdown and change sneakers for climbing shoes without further ado. In the evening we get another visit from Pascal. If this quiet place between the edge of the forest and the climbing rocks is suitable for us? And how. We are grateful not to have to spend the night in an industrial area as we did at the last breakdown. The following morning we have an early breakfast and, while we prepare everything for the drive back to the workshop, the kids go bouldering for a while. Again we get a jump start from our master mechanic, who is also called Dr.Voiture.

Back in the garage Grizzly, begins the anxiety and fever, whether the newly ordered alternator will really fit. It does not fit, well not quite. But that doesn’t stop Pascal from making it fit, with a lot of persistence and the skillful nonchalance of a gifted classic car restorer, old and new are combined and made to fit.
After three more hours, the exciting moment arrives: Adrian turns the ignition key, and KAZYmir starts up and purrs like a kitten again. We are amazed, infinitely relieved and thank him with homemade Kaiserschmarren, which we have prepared in the cabin kitchen, while there was concentrated work at the engine. Breathe deeply. We gratefully accept more tips on what we can do to make our classic car last longer. Breathe a sigh of relief. We have not only found a brilliant automotive master , but met a friend.

Our Learnings:

  • Always have a hammer with you to give the solenoid switch a push in case of cranking problems: Tap the starter a few times with the hammer, this may loosen the solenoid switch and could thus get everything rolling….
  • Replacement V-belts are also recommended.
  • Memberships and Schutzbrief Lesitungen really check up to the very smallest fine print. For example, even as a premium member of the ADAC, you have to pay all breakdown costs over 300 € yourself.
  • Workshops whose name contains the word „Prestige“ are not to be inspired to further revive a lovingly restored tinyhouse on wheels.
  • A man who is affectionately called Dr.Voiture by his Google reviewers can only be an ingenious car mechanic who has his heart in the right place.
  • Kaiserschmarren“ can be prepared especially well in automotive workshop areas.
  • Valuable vocabulary enhancements for traveling with classic cars in France:
    Demarreur (frz) STARTER
    Interrupteur magnetique (frz.) MAGNETIC SWITCH
    Alternateur (frz.) GENERATOR

So lässt sich diese Zeit unseres Zwischenstopps in Deutschland wohl am besten beschreiben.

Unsere Wohnung erlebt einen Mieterwechsel, den wir von unserem nicht mitvermieteten Dachzimmerchen aus begleiten. Unsere albanische ehemalige Straßenhündin Djella betritt zum ersten Mal „feste 4 Wände“ um Daheim zu sein, statt bei einem Tierarztbesuch und begegnet den gemauerten Gebäuden mit schweren Eingangstüren zunächst mit großer Skepsis. Und Deutschland begrüßt uns mit Corona und anderen Krank-Zeiten. Was für eine „Sommerpause“.

 2 Wochen, maximal 3 Wochen – so lange soll unser Zwischenstopp in Deutschland werden. Und wieder mal kommt vieles anders, als man denkt. 

Auf unserem Plan steht auch die Frage, wie es mit unserer Djella weitergehen soll, haben wir in den letzten Monaten doch zunehmend verstanden, dass dauerhaftes Reisen die kleine Hundeseele immer wieder traumatisiert, hat sie doch so viele Ängste aus ihren 5 ersten Lebensmonaten, die wir nicht kennen, wodurch aber ihr Nervensystem ein Großteil der Zeit im Bedrohungsmodus ist und die“ fight or flight Mechanismen“ ständig bei ihr anschlagen. Sie wittert jedes Mal Bedrohung in der wechselnden Umgebung, und unsere Ortswechseltaktung ist, seit wir Georgien verlassen haben, sehr hoch. Wir merken, dass sie nicht mehr „runter fährt“. Unser Reisehund signalisiert, dass das ZUVIEL des Reisens ist. Klar und deutlich. Und wir verzweifeln, denn wir hatten uns vorgestellt, dass sie doch einfach dankbar ist, jetzt bei uns sein zu können. Und einfach mit uns reist – von Ort zu Ort. Aber unser Plan geht nicht auf.

Denn sobald unsere Hündin verstanden hat, dass in Häusern nicht immer gepikst, geimpft und untersucht wird, lernt sie ganz schnell die Vorzüge kennen: klarer Rahmen, Ruhe und Nischen zum Hineinkuscheln, die nicht einfach wieder verschwinden, sondern beständig ein Umfeld der Stabilität und Ruhe anbieten. Und so passiert ein kleines Wunder: Sie „fährt endlich runter“, verlässt den Alarmmodus und wird (fast) ein anderer Hund. Fast, denn lebhaft und quirlig bleibt sie, aber eben auf eine gute Art und Weise, so wie neugierige einjährige Jung-Teenager-Hunde eben so sind. Wir staunen und sind ratlos.

Wir können die Reise nicht abbrechen, die Wohnung ist bis Ende Dezember vermietet und wir hatten seit Monaten und damit (zum zweiten Mal) alle möglichen Hebel in Bewegung gesetzt, um diese Verlängerung unserer Langzeitreise überhaupt wahr zu machen. Wir telefonieren, diskutieren, suchen und hinterfragen. Führen etliche Gespräche mit Hundetrainern, Hundemenschen und Pflegeplätzen. Und während wir händeringend versuchen, die für Djella richtige Lösung zu finden, passiert noch ein kleines Wunder. Unser Hund erweitert sein Rudel und lässt zwei weitere Menschen und ein Tier in sein Herz. Sabine und Ulf und deren Hündin Loutsie, unsere Hausmitbewohner, die guten Seelen unseres Hauses, unsere temporären WG-Mitbewohner, die uns wie selbstverständlich ihre Türen geöffnet haben. Wir erleben wie Djella nunmehr zu ihnen in die Wohnung will, und nicht in unser Dachzimmerchen. Wir erleben wie sie sich mit dieser 7-jährigen gelassenen Hündin des Hauses anfreundet. Wir staunen, dass die schwanzwedelnde Begrüßungsreihenfolge neu sortiert wird und wir auch irgendwann den Bauch kraulen dürfen, aber eben erst „irgendwann“. Und da unsere Hausmitbewohner einfach ihr Herz am richtigen Fleck haben und um unsere verzweifelte Patt-Situation wissen, überraschen sie uns eines abends im Hof mit einer Nachricht: „Wir haben uns überlegt, Djella kann für die restlichen Monate eurer Reise bei uns bleiben.“ Uns fällt ein Stein vom Herzen. Um genau zu sein Zehntausend, ach was, Hundertausende. Wir können unsere Hündin langfristig bei uns bleiben lassen, nur eben temporär bekommt sie ein liebevolles Zuhause ein Stockwerk über ihrem zukünftigen Zuhause. Natürlich wäre optimal wenn sie mit uns entspannt reisen könnte, aber wir entscheiden hier mit besten Gewissen für das Wohl unserer Hündin, für eine Zukunft in einem liebevolle Zuhause, ohne sie wieder ihrem Schicksal zu überlassen, nachdem sie sich in Albanien hilflos und beharrlich in unsere Herzen geschlichen hat. 

Kurz nach unserer Ankunft in D ist unser Terminkalender bereits vollgepackt, ich gehe für drei Tage zum Hospitieren an eine Schule, da ich mich beruflich verändern will. Tara und Basti sprinten zu ihren lang vermissten Freuden, Adrian steuert den TÜV an. Müsste ja ein leichtes sein, nach den tiefgreifenden Reparaturen in der Türkei. Der straffe Zeitplan beinhaltet Zahnarztkontrollen und Vorsorge-Untersuchungen. Wir nehmen nur das Nötigste aus dem Auto, wollen wir in 2-3 Tagen ja wieder in unserem Mobil zuhause sein. Doch der TÜV sieht das anders. Georgische Straßen haben unserem Kazy wohl doch mehr zugesetzt, als wir dachten und  Ersatzteile sind nicht so schnell in Sicht. Also bleibt Kazy in der Werkstatt, wir fahren mit viel Gepäck  im Zug und versuchen am ursprünglichen Plan dran zu bleiben.

Die ersten Tage gelingt es auch. Die Wiedersehen mit Familie und Freunden sowie DAS FEST in Karlsruhe starten. Tara und Basti sind hoch erfreut mit dabei beim Open Air Feeling. Doch bereits am ersten Abend legt Tara sich irgendwann, während SEEED die ersten Takte spielt, auf den Boden und sagt: Mir geht es gar nicht gut.“ Ich fühle ihre Stirn, sie ist auffällig heiß, so dass ich mir sie schnappe und nach Hause radle (Ich liebe unser Lastenrad!). Die nächsten Tage bleibt sie beharrlich fiebrig und schlapp, die Corona Tests beharrlich negativ, ich kümmere mich um sie, während die Jungs ihre geplanten Termine einhalten. 3 Tage später ist es soweit, der erste positive Corona Test ist der von Tara, Adrian und ich legen zwei Tage später nach. In Anbetracht der Inkubations-Erfahrungswerte müssen wir uns kurz nach unserer Einreise nach Deutschland bereits angesteckt haben. Ungläubig starren wir auf die Tests: Wir sind 14 Monate quer durch Europa und Asien gereist, standen in völlig überfüllten Metros in Istanbul und Tiflis und doch erwischt es uns in Deutschland. 

Spätestens also mit der TÜV Mängelliste und den vorliegenden Coronatests beginnt unser Zeitplan dahin zu schmelzen wie Spaghetti-Eis in der Karlsruher Sommersonne. 

COVID19 erwischt 3 von 4en, während Basti in eine andere Familie umsiedelt und die beste Zeit seines Lebens hat, gemeinsam mit einem seiner besten Freunde. Wir freuen uns, dass Basti beharrlich negativ bleibt und haben unsererseits leider keine sonderlich milden Verläufe zu melden. 

Wobei das natürlich nur rein subjektiv ist, aus medizinischer Sicht wohl eher milde, aber die Kopf- und Gliederschmerzen und sonstige Symptome erreichen bei uns eine bisher ungekannte (!) Qualität“.  Zum Glück dürfen wir das Traumhäuschen im Grünen von lieben Freunden „bewachen“, während diese im Urlaub sind und haben so endlich etwas Abstand und zugleich Raum, um einfach krank sein zu dürfen, ohne Angst zu haben, jemanden anzustecken. Immerhin schaffen wir es Schokokuchen zu backen. Und einen Familienrat, bei dem wir unsere bisherige Reise reflektieren und über unsere Wünsche für die Verlängerung nachdenken. 

Als sich nach langen 11 Tagen die Tests endlich (!) wieder negativ zeigen, fühle vor allem ich, Manu, mich, wie wenn 5 Treppenstufen die Besteigung des Mount Everests ohne Sauerstoffmaske bedeuten. Unendlich müde, energielos und atemlos lässt dieser Infekt mich zurück und die sich auftürmenden verschobenen Termine schauen vorwurfsvoll auf uns hinab. An Abreise nicht zu denken. 

Der Schwebezustand, da zu sein, aber nicht wirklich da zu wohnen, eigentlich schon wieder im KAZYmir weiter reisen zu wollen, noch in Karlsruhe zu sein, aber kaum Kraft zu haben, all das zu tun, was getan werden muss, Freunden, die wir mehr als ein Jahr nicht gesehen haben, nun doch wieder absagen zu müssen, all das macht es nicht einfacher. Und als wir endlich wieder fast Gefühl haben, Land zu sehen, da sind natürlich alle Lieben früher oder später selbst in ihre wohlverdienten Sommerurlaube abgereist. 

Wir verwandeln also – wieder gesund getestet – ein zweites Mal die Wohnung unserer Hausmitbewohner in eine WG und versuchen uns nicht zu sehr auszubreiten. So wenig wie man das mit einem Kind und einem Teenager eben hinbekommt. Und kümmern uns beharrlich um die noch ausstehenden Termine, bereiten einen 14. Geburtstag vor, den wir eigentlich in Schweden feiern wollten. Nun denn, dafür ist noch ein guter Freund vom Geburtstagskind da. Was auch wieder schön ist. Und wir können für den Geburtstags-Teen einen schönen Tag planen. Die Nachricht, dass meine Mutter mit Schlaganfall ins KKH eingeliefert wurde, erreicht mich am morgen von Bastis Geburtstag. Wir planen um, ich leihe mir ein Auto aus und fahre umgehend zu meiner Mutter. 

So gehen die Tage dahin, während ich Post Covid-mäßig mehrere Infektionen nachlege, da mein Immunsystem wohl noch so geschwächt ist, dass jetzt alles mögliche aufpoppt. Geht leider soweit, dass Adrian mich zur Notfall OP ins städtische Klinikum zur Mund-Kiefer-Chirurgie fährt. Details dazu braucht es hier nicht, vielleicht nur an dieser Stelle an alle, die ein Thema mit Entzündungen und Zahnfleisch haben: Ihr habt mein vollstes Mitgefühl. Ich wusste nicht, wie hilflos und lahmgelegt man sein kann, aufgrund Infektionen, die im Mundraum ihr Unwesen treiben. Aber nach einer Woche viel zu stark dosiertem Antibiotikum (dank eines Tippfehlers auf dem Rezept), krassen Nebenwirkungen, etlichen Arztbesuchen, bei denen jeder leider etwas anderes sagt, fiebrigen Stunden und schmerzdurchwachten Nächten, verzweifelten Versuchen Flüssignahrung in mich hinein zu schlürfen, stehen die Zeichen langsam auf Besserung. Die ganze Familie wartet nur auf mein Zeichen, um endlich wieder abzureisen.

Und so entscheiden wir uns als Erstes, dass wir den Reisestart der Verlängerung mit einem „Urlaub“ beginnen. Nur eine Fahrstunde von Karlsruhe entfernt, so dass wir im Notfall zurück könnten. Ohne Mobilfunknetz und reduziertem Wlan Zugang gibt es hier ein Fleckchen an einem wunderschönen  Waldsee, umgeben von den Hügeln, Felsen und Burgen der Nordvogesen. Die letzten Packtage fühlen sich endlos an und wir schleichen die letzten Zimmer putzend durch das Haus, um endlich, endlich alles, was wir brauchen, wieder in unserem fahrbaren Tinyhouse an die passende Stelle zu bringen. Wir sind gereizt, ich immer noch nur bedingt einsatzfähig, und die Kinder schwanken zwischen Helfen und letzte Stunden mit Freunden vebringen. Kein leichter Abschied und wieder keiner mit Trommelwirbel. Kein großer Umtrunk mit Lieben vor der Abfahrt. Adri, der sich intensiv um mich gekümmert hat, und dazu alles andere auch gewuppt hat, geht inzwischen auch auf dem Zahnfleisch (zum ersten Mal wird mir dieser Ausdruck ganz anders bewusst!).

Vor wenigen Tagen war es dann soweit, wir drücken unsere Hausmitbewohner noch einmal feste, telefonieren nochmal mit unseren Lieben, die Kinder werfen Briefe in die Briefkästen ihrer verreisten Freunde und wir starten den Motor. Endlich wieder Zuhause. Im KAZYmir. In unserem Nomadenleben. Die kommenden Monate wollen wir diese erneut geschaffene Freiheit in vollen Zügen genießen und intensiv wahrnehmen. 

Ich tauche ab in das kühle Moorwasser des Waldsees, um für ein paar Schwimmzüge in die Stille einzutauchen. Die Sonne schickt ihre Strahlen goldfarben bis tief unter die Wasseroberfläche. Einen Moment lang bleibe ich in dieser stillen Schwerelosigkeit, bevor mich der Drang einzuatmen (ja, ich kann allmählich wieder tiefer einatmen, ohne direkt einen Hustenanfall zu bekommen) wieder nach oben treibt. Während ich auftauche, höre ich das Lachen meiner Kinder, die sich an einem Seil über’s Wasser schwingen und juchzend und in immer neuen Sprungvariationen das Seil loslassen, für einen kurzen Moment fliegen, bevor sie wiederum ins goldfarbene Wasser eintauchen.  Ich lasse mich vom Wasser tragen, das Gefühl von Unbeschwertheit macht sich in mir breit,  während ich zum blauen Himmel hochschaue und ob ich will oder nicht, fängt mein Mund einfach an zu lächeln.

English Version:

 „Being there without arriving“…
This is probably the best way to describe this time of our stopover in Germany.
Our apartment experiences a change of tenants, which we accompany from our not co-rented attic room. Our Albanian former street dog Djella enters for the first time „solid 4 walls“ to be at home instead of a vet visit and meets the brick buildings with heavy entrance doors at first with great skepticism. And Germany greets us with Corona and other sick times. What a „summer break“.

Two, maximum three weeks – that’s how long our stopover in Germany is supposed to be. And again, many things come differently than one thinks.
On our schedule is the question of how to continue with our dog, we have increasingly understood in recent months that permanent travel traumatizes the little dog’s soul again and again, she has so many fears from her first 5 months of life, which we do not know, but whereby her nervous system is much of the time in threat mode and the „fight or flight mechanisms“ constantly strike at her. She senses threat every time in the changing environment, and our location change clock has been very high since we left Georgia. We notice that she doesn’t „shut down“ anymore. Our travel dog is signaling that this is TOO MUCH travel. Clearly and distinctly. And we despair, because we had imagined that she would just be grateful to be with us now. And just travel with us – from place to place. But our plan does not work.
Because as soon as our dog has understood that in houses there are not always picks, vaccinations and examinations, she quickly gets to know the advantages: a clear framework, peace and quiet and niches to cuddle up in, which do not simply disappear again, but constantly offer an environment of stability and peace. And so a small miracle happens: she finally „shuts down“, leaves the alarm mode and becomes (almost) another dog. Almost, because she remains lively and feisty, but just in a good way, the way curious one-year-old young teenage dogs are. We are amazed and perplexed. We can’t stop the trip, the apartment is rented until the end of December and we had for months and thus (for the second time) all possible levers in motion to make this extension of our long-term trip at all true. We phone, discuss, search and question. We had several conversations with dog trainers, dog people and foster homes. And while we are desperately trying to find the right solution for Djella, another small miracle happens. Our dog expands his pack and lets two more people and an animal into his heart. Sabine and Ulf and their dog Loutsie, our housemates, the good souls of our house, our temporary flatmates, who have opened their doors to us as a matter of course. We experience how Djella now wants to join them in the apartment, and not in our attic room. We see how she makes friends with this 7-year-old calm dog of the house. We are amazed that the tail-wagging greeting order is reorganized and that we are also allowed to scratch her belly sometime, but only „sometime“. And since our housemates simply have their hearts in the right place and know about our desperate stalemate situation, they surprise us one evening in the courtyard with a message: We have decided that Djella can stay with us for the remaining months of your journey.
A stone falls from our hearts. To be exact ten thousand, oh what, hundred thousand. We can let our dog stay with us for a long time, just temporarily she will get a loving home one floor above her future home. Of course it would be optimal if she could travel with us in a relaxed way, but we decide here with the best conscience for the well-being of our bitch, for a future in a loving home, without leaving her again to her fate, after she has crept helplessly and persistently into our hearts in Albania.

Shortly after our arrival in D, our schedule is already packed, I (Manu) go for three days to observe at a school, because I want to change professionally. Tara and Basti sprint to their long-lost friends, Adrian heads for the TÜV. Should be an easy one, after the deep repairs in Turkey. The tight schedule includes dental checkups and preventive examinations. We take only the most necessary things out of the car, we want to be back in our mobile home in 2-3 days. But the TÜV sees it differently. Georgian roads have done more damage to our Kazy than we thought and spare parts are not in sight so quickly. So Kazy stays in the workshop, we travel with a lot of luggage in the train and try to stick to the original plan.
The first days we succeed. The reunion with family and friends and DAS FEST in Karlsruhe starts. Tara and Basti are delighted to join the Open Air Feeling. But already on the first evening Tara lays down on the floor at some point while SEEED is playing the first bars and says: I don’t feel well at all. I feel her forehead, it is noticeably hot, so I grab her and cycle home (I love our cargo bike!). The next few days she remains persistently feverish and floppy, the Corona tests persistently negative, I take care of her while the boys keep their scheduled appointments. 3 days later, the first positive Corona test is Tara’s, Adrian and I follow up two days later. Considering the incubation experience, we must have been infected shortly after entering Germany. We stare at the tests in disbelief: we have traveled 14 months across Europe and Asia, stood in completely overcrowded metros in Istanbul and Tbilisi, and yet it catches us in Germany.
So at the latest with the TÜV defect list and the present coronatests our schedule starts to melt away like spaghetti ice cream in the summer sun of Karlsruhe.

COVID19 catches 3 out of 4 while Basti moves to another family and has the best time of his life, together with one of his best friends. We are happy that Basti remains persistently negative and unfortunately we have no particularly mild courses to report.
Whereby this is of course only purely subjective, from a medical point of view probably rather mild, but the headaches, aches and pains and other symptoms reach an unprecedented (!) Quality“. Fortunately, we are allowed to „guard“ the dream house in the countryside of dear friends while they are on vacation and thus finally have some distance and at the same time space to simply be allowed to be sick without fear of infecting anyone. At least we manage to bake chocolate cake. And a family council where we reflect on our journey so far and think about our wishes for the extension.
When after a long 11 days the tests finally (!) show negative again, especially I, Manu, feel like 5 stairs mean the ascent of Mount Everest without an oxygen mask. Infinitely tired, without energy and breathless this infection leaves me behind and the piling up postponed appointments look reproachfully down on us. No thought of leaving.

The state of limbo, being there, but not really living there, actually already wanting to continue traveling in KAZYmir, still being in Karlsruhe, but having hardly any strength to do all that needs to be done, having to cancel friends we haven’t seen for more than a year, all that doesn’t make it any easier. And when we finally almost feel like seeing land again, all loved ones have of course left for their well-deserved summer vacations themselves sooner or later.
So – tested healthy again – we turn the apartment of our housemates into a WG for a second time and try not to spread out too much. As little as you can manage with a child and a teenager. And we persistently take care of the outstanding appointments, prepare a 14th birthday, which we actually wanted to celebrate in Sweden. Well, a good friend of the birthday boy is still there. Which is nice again. And we can plan a nice day for the birthday teen. The news that my mother has been admitted to the hospital with a stroke reaches me on the morning of Basti’s birthday. We reschedule, I borrow a car and immediately drive to my mother.

So the days go by, while I post Covid-moderately several infections, because my immune system is probably still so weakened that now everything possible pops up. Unfortunately, Adrian drives me to the emergency surgery in the city hospital for oral and maxillofacial surgery. No need for details here, maybe just at this point to all who have an issue with inflammation and gums: You have my fullest sympathy. I didn’t realize how helpless and paralyzed one can be, due to infections wreaking havoc in the mouth. But after a week of far too much antibiotic (thanks to a typo on the prescription), blatant side effects, several visits to the doctor where everyone unfortunately says something different, feverish hours and painful nights, desperate attempts to slurp liquid food into me, the signs are slowly pointing to improvement. The whole family is just waiting for my sign to finally leave.

And so the first thing we decide to do is to start the journey of the extension with a „vacation“. Only an hour’s drive from Karlsruhe, so we could go back in case of emergency. With no cellular network and reduced wifi access, here is a spot on a beautiful forest lake surrounded by the hills, rocks and castles of the Northern Vosges. The last few days of packing feel endless and we creep around the house cleaning the last few rooms to finally, finally get everything we need back in its proper place in our mobile Tinyhouse. We are irritated, I am still only partially operational, and the kids are wavering between helping and spending last hours with friends. No easy farewell and again none with drum roll. No big drink with loved ones before departure. Adri, who took care of me intensively and also managed everything else, is now also on his toes (for the first time I am aware of this expression in a completely different way).

A few days ago, the time had come, we hugged our housemates once again, made another phone call to our loved ones, the children dropped letters into the mailboxes of their friends who were away, and we started the engine. Finally home again. In the KAZYmir. In our nomadic life. The coming months we want to enjoy this newly created freedom to the fullest and intensively perceive it.
I dive into the cool moor water of the forest lake to immerse myself in silence for a few swims. The sun sends its golden rays deep below the surface of the water. For a moment I remain in this silent weightlessness before the urge to breathe in (yes, I can gradually breathe in deeper again without getting a coughing fit right away) drives me back up. As I surface, I hear the laughter of my children as they swing over the water on a rope, whooping and letting go of the rope in ever-changing jumping variations, flying for a brief moment before diving back into the golden water. I let myself be carried by the water, the feeling of lightheartedness spreads through me as I look up at the blue sky and whether I want to or not, my mouth just starts to smile.