* Please find English Version below

Hier verschwimmen die Grenzen zwischen Europa und Asien. Es ist ein Land zwischen Ost und West, zwischen rauem Gebirge und türkisblauer Küste, zwischen orientalischen Traditionen und westlichem Fortschritt. Und diese Vielfalt ist einfach spannend. Türkei, here we come! 

Schon von Weitem erhebt sich gut sichtbar der majestätische, moderne und durch sein nüchternes Aussehen auch etwas angsteinflößende Grenzbau. Fünf nüchterne Torbögen, das Mittlere etwas höher als die anderen und gut und gerne 10 Meter hoch. Außerdem überall Zäune. Jetzt werden die kleinen Kontrollhäuschen der Polizisten sichtbar. Und überall weht die knallrote Flagge mit dem weißen Mondstern. Wir sind an der Grenze zur Türkei angekommen. 

Es fängt mal wieder an zu kribbeln. Nervosität macht sich breit. Haben wir an alles gedacht? Sind alle notwendigen Dokumente griffbereit? Was wird wohl alles kontrolliert und überprüft werden? 
Zunächst die übliche Passportkontrolle. Während die Pässe überprüft werden, fordert mich ein weiterer Polizist zum Aussteigen auf. 

Bagage Control“ sagt er in gebrochenem Englisch und zeigt auf die Heckgarage.

Ich öffne die Tür und mein Herz bleibt stehen… überall auf der Vorratskiste weißes Pulver. Fängt ja gut an! Ich versuche zu erklären, dass das Pulver von einer umgekippten Mehlpackung kommt. Denn wir haben uns in Griechenland noch mit 8-10 Kilogramm Roggen- und Dinkelvollkornmehl für meine Sauerteigbrote eingedeckt, da dies in der Türkei nicht sehr üblich ist. Nach einer Weile möchte der Grenzbeamte dann die andere Seite der Heckgarage sehen, dann das von außen erreichbare Fach für die Gasflaschen. Und dann kommt der Innenraum dran. Jedes einzelne Schrankfach, jede Schublade wird vor den Augen der eingeschüchtert aussehenden Kinder geöffnet. Eine gründliche Durchsuchung hätte trotz allem ganz anders ausgesehen… 
Nach ca. 40 Minuten inklusive einer ausgiebigen Kontrolle der Autopapiere und der grünen Versicherungskarte haben wir es geschafft: Am 24. Februar reisen wir endlich in die Türkei ein!

Unseren ersten Übernachtungsplatz erreichen wir im Dunkeln und stellen am nächsten Morgen fest, dass es ruhig noch etwas idyllischer werden darf…

Da es immer noch sehr kalt ist, heben wir uns einen Besuch Istanbuls für unseren Rückweg auf und fahren über die Gallipoli-Halbinsel und setzen mit der Fähre über nach Çanakkale. Uns beeindruckt der westeuropäische Standard dieser wuseligen Stadt mit seiner sehr modernen Strandpromenade voller schmucker Cafés und Restaurants und nagelneu aussehenden Spielplätzen. Ein blau markierter Fahrradweg führt an der Promenade entlang bis ins Stadtzentrum. Wir verbringen hier eine Nacht und besonders die Kinder genießen es, mal wieder durch Shopping Malls zu stöbern…

Unser Weg nach Süden führt größtenteils an der Küste entlang und doch entscheiden wir uns noch nördlich von Izmir für einen kurzen Abstecher in die Berge. Denn hier liegt Bergama, dessen alter Name Pergamon war. Schon jetzt wird uns klar, wie reich an sehr gut erhaltenen antiken Stätten dieses Land doch ist. Wir verlegen die Lernzeit von Basti und Tara an diesem Tag kurzerhand zu den altertümlichen Originalplätzen und besuchen die Rote Basilika. Hier treffen ägyptische Götterstatuen auf römischen Kuppelbau und hellenistische Säulen. Danach schlendern wir durch die quirlige Innenstadt und lassen uns türkische Köstlichkeiten schmecken. 

Die Rote Basilika
Antike römische Brückenbauten findet man hier zufällig beim Vorbeischlendern

Auch die folgenden Tage sind Fahrtage in Richtung Süden, da vor allem im Norden und im Zentrum der westlichen Türkei sehr niedrige Temperaturen, teils Schnee und sehr frostige Nächte vorhergesagt sind. Es ist manchmal schon frustrierend, dem Sommer und wärmeren Temperaturen nun schon so lange hinterherzujagen. Und doch erleben wir tolle Natur, leckeres Essen und finden immer wieder atemberaubende Plätze zum Übernachten, meist direkt neben dem Meer oder einem See oder einer Lagune. Wir beobachten Flamingos, machen Feuer direkt am Meer und grillen am Strand. Aber wir werden auch ordentlich nass durch immer wieder auftretende Regengüsse, haben einige stürmische Nächte, bei denen wir froh sind, dass KAZYmir´s 5 Tonnen nicht so leicht umkippen können und fahren dann tatsächlich durch verschneite Winterlandschaften! Und das Anfang März 2022 in der Türkei.

Schnell durch Izmir durch…
Die Stadt Marmaris mit den dahinter liegenden Halbinseln Datça und Bozburun

Und dann kommen wir endlich an der Südküste der Türkei an. 17 Tage nachdem wir den Peleponnes im Süden von Griechenland verlassen haben, fahren wir über eine staubige Baustellenstrasse auf die Halbinsel Datça ganz im Südwestzipfel der Türkei. Wir freuen uns nun schon einige Zeit auf dieses wunderschöne Fleckchen Erde und finden gleich zum Start unseren neuen Lieblingsplatz. Und was wir dann in Datça in den nächsten Tagen und Wochen alles erleben, erfährst Du im nächsten Artikel…

English Version:

Here the borders between Europe and Asia become blurred. It´s a country between East and West, between rough mountains and turquoise blue coast, between oriental traditions and western progress. And this diversity is simply exciting. Turkey, here we come!

The majestic, modern and, due to its sober appearance, somewhat frightening border building is clearly visible from afar. Five archways, the middle one a bit higher than the others and a good 10 meters high. In addition, fences everywhere. Now the small control huts of the policemen become visible. And everywhere the bright red flag with the white moon star is flying. We have arrived at the border to Turkey.

It starts to tingle again. Nervousness is spreading. Have we thought of everything? Are all the necessary documents at hand? What will be controlled and checked?
First, the usual passport check. While the passports are being checked, another policeman asks me to get out of the car.

Bagage Control!“ he says in broken English and points to the rear garage.

I open the door and my heart stops…white powder all over the storage box. Off to a good start! I try to explain that the powder comes from an overturned flour package. Because we still stocked up on 8-10 kilograms of rye and whole spelt flour for my sourdough breads in Greece, since this is not very common in Turkey. After a while, the border official wants to see the other side of the rear garage, then the compartment for the gas bottles, which can be reached from the outside. And then it’s the turn of the interior. Every single cupboard compartment, every drawer is opened before the eyes of the intimidated-looking children. Despite everything, a thorough search would have been quite different… After about 40 minutes including an extensive check of the car papers and the green insurance card we made it: On February 24th we finally reach Turkey!

Since it is still very cold, we save a visit to Istanbul for our way back, drive over the Gallipoli peninsula and take the ferry to Çanakkale. We are impressed by the Western European standard of this bustling town with its very modern seafront full of cafes and restaurants and brand new looking playgrounds. A blue-marked bike path runs along the promenade all the way to the city center. We spend a night here and especially the kids enjoy browsing through shopping malls again.

Our way to the south leads mostly along the coast, but north of Izmir we decide to make a short detour into the mountains. Because here lies Bergama, whose old name was Pergamon. Already now we realize how rich in very well preserved ancient sites this country is. Without further ado, we move Basti and Tara’s study time on this day to the ancient original sites and visit the Red Basilica. Here, Egyptian statues of gods meet Roman domes and Hellenistic columns. Afterwards we stroll through the lively city center and enjoy Turkish delicacies.

Also the following days are driving days towards the south, because especially in the north and in the center of western Turkey very low temperatures, partly snow and very frosty nights are predicted. It is sometimes frustrating to chase the summer and warmer temperatures for so long now. And yet we experience great nature, delicious food and always find breathtaking places to spend the night, usually right next to the sea or a lake or lagoon. We watch flamingos, make fire directly at the sea and barbecue on the beach. But we also get really wet due to recurring downpours, have some stormy nights where we are glad that KAZYmir’s 5 tons can’t tip over so easily and then actually drive through snowy winter landscapes! And that in early March 2022 in Turkey.

And then we finally arrive at the south coast of Turkey. 17 days after leaving the Peleponnes in the south of Greece, we drive over a dusty construction road to the Datça peninsula in the very southwest tip of Turkey. We have been looking forward to this beautiful spot for some time now and directly find a new favourite place. And what we experience in Datça during the next days and weeks, you will learn in the next post…

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"Ich habe mir vorgenommen, während unserer Reise jeden Tag zu genießen und ganz im Hier und Jetzt zu sein. Ich freue mich auf Begegnungen mit interessanten Menschen und auf das Kennenlernen neuer Kulturen."

2 Comments

  1. Hallo ihr Vier,
    es macht einfach nur Spass euch auf diese Weise auf eurer Reise zu begleiten.Es sind sehr beeindruckende Bilder und Berichte, die Ihr uns in die Heimat schickt.
    Ich freue mich schon auf die nächsten Stationen auf eurer Tour und hoffe, dass es euch weiterhin so gut geht und vor allem, dass euer Kazy das Ganze durchhält und keine Mucken macht.

    Ganz liebe Grüße
    Peter

    • Lieber Peter, wie schön, dass du weiterhin dabei bist! Ja, dieses Land raubt uns den Atem, so vielfältig ist es! 3 Monate Visa-Zeit vergehen wie im Flug. KAzy war inzwischen 3x mal hier in der Werkstatt, dafür haben wir jetzt eine brandneue Kupplung und hervorragende Bremsen! Also alles gut, um ins Hochland und die Berge aufzubrechen! Von Herzen, alles Liebe zu Dir!
      Adri, Manu und der Rest der Rasselbande!

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